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Gewehr. Dort auf der Spitze des Münsters zu Straßburg saß ein Sperling. Den schoß ich eben jetzt herab.“ Wer meine Passion für das edle Waid- und Schützenwerk kennt, den wird es nicht Wunder nehmen, daß ich dem vortreflichen Schützen sogleich um den Hals fiel. Daß ich nichts sparte, auch ihn in meine Dienste zu ziehen, versteht sich von selbst. Wir zogen darauf weiter durch manche Stadt, durch manches Land, und kamen endlich vor dem Berge Libanon vorbey. Daselbst vor einem großen Cedernwalde stand ein derber untersetzter Kerl und zog an einem Stricke, der um den ganzen Wald herum geschlungen war. „Was ziehst du da, mein Freund?“ fragte ich den Kerl. – „O ich soll Bauholz hohlen, und habe meine Axt zu Hause vergessen. Nun muß ich mir so gut helfen, als es angehen will.“ Mit diesen Worten zog er in einem Ruck den ganzen Wald, bey einer Quadratmeile groß, wie einen

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Gottfried August Bürger: Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen. London [Göttingen]: o. A. [Johann Christian Dieterich], 1786, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abentheuer_des_Freyherrn_von_Muenchhausen_(1786).djvu/100&oldid=- (Version vom 17.8.2016)