Das verhältnis
zum volkstüm-
lichen mär-
chen.
Der gang der handlung ist in dieser erzählung derselbe wie in dem volkstümlichen märchen: ein armer junge, ein zaubergegenstand, mit dessen hilfe man bekommt, was man sich wünscht, ein durch zauberkraft geschaffener palast, die tochter des herrschers als gattin, die entwendung des zaubergegenstandes, das mädchen, ohne es zu ahnen, gehilfin des diebes, palast und frau an einen fernen ort und der junge arm, die zurückgewinnung des zaubergegenstandes, die wiederherstellung der früheren verhältnisse. Es sind dies sicher varianten desselben märchens.
Aber auch bedeutende abweichungen sind zwischen ihnen zu konstatieren:
a) In dem volkstümlichen märchen ist der geber des zaubergegenstandes ein dankbares tier, in dem literarischen haben wir stattdessen eigentümliche zaubergeschichten.
b) In dem ersteren erhält den zaubergegenstand, diese quelle des reichtums und glücks, ein edelmütiger junge als belohnung für eine einem tier erwiesene wohltat, in dem letzteren der ungeratene Aladdin, der sogar seinen vater vor kummer ins grab sinken lässt.
c) Im letzteren fehlen die katze und der hund, die dem helden den zaubergegenstand wiederbringen aus dank dafür, dass er sie gerettet hatte. Und was hat es dafür zu bieten? Eine schwache verdopplung des zaubergegenstandes: der ring bringt den jungen nach Afrika, vermag ihm aber nicht den palast und das mädchen von dort herbeizuschaffen.
d) In dem volkstümlichen märchen vollbringen die tiere (katze, hund, schlange, (maus)) in unmittelbarer beziehung zum menschen
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)