hundes, d. h. derselben dankbaren tiere, die ihm später den verloren gegangenen zaubergegenstand zurückverschaffen. Hier haben wir eine analogiebildung der aufsuchung des zaubergegenstandes vor uns. Das ersieht man auch daraus, dass die katze (Am 9 der teufel) auf dem weg durchs feuer mitunter (Ad 1, Af 2, Ag 1, Al 5, Am 1, 5, 9) auf dem rücken des hundes sitzt, genau wie die beiden auf der fahrt nach dem gestohlenen gegenstand über das meer schwimmen.
Welche der drei angeführten formen ist nun in dem märchen die ursprüngliche? Die zuletzt erwähnte können wir sofort ausscheiden, denn die schlichtung eines streites durch einen menschen ist in den volksmärchen eine sehr gewöhnliches abenteuer. Sie hat sich anderswoher in das märchen verirrt, um die gewinnung des zaubergegenstandes zu erklären. Es bleibt also zwischen der ersten und zweiten form die entscheidung zu treffen. In anbetracht der grossen zahl und des verbreitungsgebiets der varianten gebührt unwidersprechlich der ersten der vorrang. Aber die verbreitetste form ist nicht notwendig immer die älteste. Folgende umstände sprechen meines erachtens für die ursprünglichkeit der zweiten: a) Die rettung aus dem feuer und der zauberstein, der im vergleich mit dem allgemeiner vorkommenden ring das ursprüngliche ist, sind auffallend häufig vereint anzutreffen. b) Die stelle des feuers kann man sich näher bei der wohnung der schlange denken als den markt, wo die loskaufung erfolgt. c) Die rettung durch kauf kann eine analogiebildung nach der loskaufung der katze und des hundes sein, welche sicher der urform des märchens angehört. Diese umformung kann sehr wohl unabhängig, in den verschiedenen gegenden übereinstimmend, vor sich gegangen sein, und sie ist so natürlich, dass man sich wundern müsste, wenn sie nicht in dem märchen wiederzufinden wäre.
Wir lassen unentschieden, welche dieser letzten formen in dem märchen die ursprüngliche ist. Gemeinsam ist beiden die errettung vom tode. Sie also können wir unter beiseitelassung der einzelheiten mit sicherheit als das ursprüngliche motiv der fortgabe des zaubergegenstandes ansehen.
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/61&oldid=- (Version vom 31.7.2018)