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vorgängerin, die gräfin d’Aulnoy, auch volkstümliche märchenstoffe frei bearbeitet.

Polívka hebt hervor, dass der schauplatz der handlung des märchens Bagdad sei, und hält es für wahrscheinlich, dass Caylus, der berühmte französische archäolog, das märchen auf seinen reisen in Klein-Asien erhalten habe[1]. Dies kann unserer ansicht nach nicht richtig sein, denn weder in Südwest-Asien noch auch auf dem Balkan ist die zauberschrift bekannt. Warum sollten wir Caylus ein märchen in Klein-Asien suchen lassen, das ohne zweifel schon zu seiner zeit in West-Europa unter dem volk im schwange war? Die lokalisation der handlung nach Bagdad erklärt sich einfach daraus, dass die orientalischen märchen zu jener zeit, wie wir schon gelegentlich des vorhergehenden märchens bemerkt haben, in West-Europa sehr beliebt waren.


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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/220&oldid=- (Version vom 31.7.2018)