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In bezug auf die Brihatkathâmañjarî sind seine worte wohl am platz, die erzählung des Siddhi-Kür aber nimmt eine andere stellung ein. Diese ist unzweifelhaft eine variante des zaubervogelmärchens und in einigen beziehungen sogar eine bemerkenswerte variante. Allerdings, wir vermissen darin den verkauf der eier und die verzehrung des zaubervogels in verbindung mit dem liebesabenteuer der mutter, ja anstelle des vogels haben wir zwei andere tiere, aber es finden sich darin deutlich zwei jungen und zwei zauber vor: das goldspeien und die wahl, und ebenso die an die verzehrung des wundertieres anschliessenden abenteuer. Aus demselben grunde dürften wir die indischen Ja 1 und Tb 2 nicht für varianten des zaubervogelmärchens halten. Die erzählung des Siddhi-Kür ist eine unvollständige, verworrene variante der volkstümlichen vollständigeren märchenform. Die verworrenheit rührt grossenteils von den in die erzählung verflochtenen fremden märchenbestandteilen her. In das Siddhi-Kür ist sie wahrscheinlich auf dieselbe weise hineingeraten wie das zauberringmärchen: aus dem volksmunde.

In der erzählung des Siddhi-Kür ist das an die hervorbringung des goldes anknüpfende abenteuer bei den branntweinverkäuferinnen besonderer beachtung wert. Wir bemerken darin folgende züge: tochter und mutter als betrügerinnen, der esel, die wegnahme des goldes als anlass zur verwandlung in esel und die esel bei schwerer arbeit. Hier haben wir deutlich das abenteuer des hervorbringers des goldes vor uns, aber nicht die mindeste spur von der europäischen episode der wunderbaren früchte. Unsere variante zeigt, dass das abenteuer des hervorbringers des goldes im orient schon bekannt gewesen ist, bevor die europäischen wunderbaren früchte auf das zaubervogelmärchen eingewirkt haben.

Die erzählungen des Kathâsaritsâgara und der Brihatkathâmañjarî beweisen für unser märchen als ganzes nichts. Sie sind jedoch dadurch bemerkenswert, dass in ihnen das auftreten des goldes unter dem kopfe während des schlafens und das königwerden in verbindung mit der hervorbringung des goldes vorkommen, also beide zauber, wiewohl auf eine und dieselbe person bezogen.


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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/213&oldid=- (Version vom 31.7.2018)