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Hb. Weissrussen. Gouvern. Smolensk (Dobrowoljskij, nr. 27, s. 561). Das huhn eines bauern legt zwei eier. Geht hin, sie einem juden zu verkaufen. Dieser bemerkt, dass an den kücheln geschrieben steht: flügel und füsse, beim erwachen hundert goldstücke unter dem kopfkissen. „Bring sie nachhause, bis die jungen ausschlüpfen!“ Bekommt wein, fleisch u. s. w. „Richte mir die küchel zum essen her, lade auch die nachbarkaufleute ein!“ Der sohn des bauern isst die flügel und füsse. In die weite welt. Zu einer witwe in dienst, dieselbe nimmt das geld weg. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Hb 5. – Hc. Kleinrussen 1. Gouvern. Kijew (Tschubinskij, nr. 127, s. 424). Zwei brüder. Der eine bekommt von seinem glück am meere eine ente. Unter dem tisch ein schimmerndes ei. Verkauft es einem herrn, bekommt ochsen, weizen u. s. w. Der mann auf die reise. Die frau verliebt sich in den koch. Dieser bemerkt unter dem flügel: wer den rechten flügel isst, wird zar, den linken: könig. Die jungen essen sie. Der liebhaber will die herzen der jungen essen. Die mutter befiehlt die jungen umzubringen. Der koch auf ihre bitten zwei junge hunde. In die weite welt. Der eine wird zar, der andere könig. Die mutter stirbt vor angst, der koch wird umgebracht. – 2. Moszyńska, nr. 5[1]). Ein armer bekommt von seinem glück ein hühnchen, das kostbare steine legt. Ein jude erfährt davon, verleitet die frau das hühnchen zu töten. Ihr ältester junge isst den kopf: wird weise, allwissend. Die mutter bereitet gift für die jungen zu, aber sie entlaufen. Eine taube lässt sich auf das haupt des ältesten herab: wird zar. Der jüngste heiratet die tochter eines anderen zaren, die ihn tötet. Der älteste bruder macht ihn wieder lebendig und verwandelt die frau seines bruders in eine eselin. – 3. Gouvern. Kijew (Grintschenko, II, nr. 183, s. 247). Der reiche bruder nimmt zwei söhne des armen bruders zu sich. Der arme kauft einem alten eine gans ab. Dieselbe legt goldeier. Verkauft diese dem kaufmann, wird reich. Der reiche bruder kauft die gans. Sieht unter dem rechten flügel geschrieben: wer diesen flügel isst, wird zar, unter dem linken: speit geld. Er befiehlt seiner frau den vogel zu braten. Die beiden söhne des armen bruders essen ihn, jeder einen flügel. Er giebt dem hausknecht den auftrag die jungen umzubringen, dieser aber tötet auf ihre bitten zwei junge hunde und lässt die jungen laufen. Die türen schliessen sich sowohl beim eintritt in die kirche als beim herauskommen: der eine wird zar. Der bruder geht weiter. Die zarentochter bietet sich zur frau an, da das geld des jungen kein ende nimmt.


  1. Этногр. Обозр., XXII, 3, s. 122.
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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/183&oldid=- (Version vom 31.7.2018)