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früchte berät, durch das volksbuch von Fortunatus veranlasst worden ist. Es unterliegt aber keinem zweifel, dass solcher einfluss nicht in erwähnenswerterem grad im spiel gewesen ist. Wir hätten sonst in den volkstümlichen varianten wenigstens irgendeine der vielen nebenepisoden des volksbuches zu erwarten. Die „insel“ der finnischen und russischen varianten kann nicht durch späteren literarischen einfluss hervorgerufen sein, denn das volksbuch ist unseres wissens weder ins finnische noch ins russische übersetzt.

Nachdem wir das manuskript unserer untersuchung bereits abgeschlossen hatten, fanden wir ein 1863–64 in Island aufgezeichnetes märchen, das offensichtlich eine variante der erzählung der Gesta Romanorum ist. Wir schieben dasselbe hier ein:

Island (Rittershaus, s. 223). Ein könig vererbt bei seinem tode seinem ältesten sohne das königsreich, dem zweiten all sein fahrendes gut und dem jüngsten einen mantel: bringt einen, wohin man begehrt, einen goldring; macht unermesslich reich, und ein paar handschuhe: ist von der ganzen welt geliebt. Die alte königin verwahrt die kostbarkeiten. Einmal überlässt sie dem jüngsten auf seine bitte den ring. Der jüngling reich, lebt herrlich. Seine dienerin entwendet durch betrug den ring. Ebenso geht es mit den handschuhen. Die mutter übergiebt ihm den mantel, und er zieht darauf mit dem mädchen weitweg durch die lüfte. Das mädchen kehrt auf dem mantel zurück, lässt aber den jüngling sitzen. Er trinkt vor durst aus einer quelle: wird elend und krank. Desgleichen aus einer anderen quelle: gesund. In einem königreich heilt er die kranke königstochter mit dem wasser. Dann geht er unerkannt zu seiner früheren dienerin, die jetzt eine vornehme dame ist. Das mädchen nimmt seine werbung an. Er macht sie mit dem ersten wasser krank, giebt sich zu erkennen und sagt, die krankheit sei der lohn für ihre treulosigkeit. Danach kehrt er mit seinen kostbarkeiten zum könig zurück und heiratet die von ihm gerettete prinzessin.

Die wande-
rung des mär-
chens nach
Finland.
Nach Finland ist das märchen also durch vermittlung der deutschen gelangt. Sein natürlicher weg hat über Skandinavien geführt. Was die vermittlung Skandinaviens betrifft, so haben wir keine einzige in Schweden oder Norwegen aufgezeichnete variante des märchens gefunden, und auch von Dänemark wissen wir kaum mehr, als dass das märchen daselbst nicht vollständig unbekannt ist.

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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/158&oldid=- (Version vom 18.7.2016)