von der fahrt auf dem vom winde getriebenen boote und von dem kauf eines hauses für die älteren brüder, welche letzteren finnische zusätze sind.
Was die übrigen länder betrifft, sind unsere varianten zu gering an zahl oder die aufzeichnungen zu mangelhaft, als dass sie ein deutliches bild von dem zustand des märchens gewähren könnten. Soviel scheint jedoch ersichtlich zu sein, dass das märchen in Italien und Griechenland viel von seiner ursprünglichen form verloren hat. So erscheinen in Italien niemals „äpfel“ als die wunderbaren früchte. Dass die asiatischen varianten (Ja, Jf) stark von den europäischen abweichen, haben wir schon früher erwähnt.
Das märchen steht also der urform am nächsten auf den Britischen inseln und in Frankreich, und je weiter wir uns von diesen ländern entfernen, desto freier hat es sich im allgemeinen gestaltet.
Dies macht es unserer ansicht nach wahrscheinlich, dass das märchen seine wanderung in West-Europa begonnen und sich von da über ganz Europa, ja auch ausserhalb Europas, verbreitet hat. Es steht freilich fest, dass sich eine im gedächtnis des volkes fortlebende erzählung in irgendeiner gegend jederzeit verändern kann, anderseits aber ist es natürlich, dass, eine je weitere strecke eine erzählung wandert, sie um so mehr wandlungen ausgesetzt ist. Bei der bestimmung der verbreitungsrichtung eines märchens muss diesem umstand unseres erachtens bedeutung beigemessen werden. Eine solche später erfolgte verderbung haben wir offenbar darin zu erblicken, dass die als fundort der wunderbaren früchte bei den finnen und russen begegnende „insel“ nicht in den deutschen varianten vorkommt. Die „insel“ ist früher wohl auch den deutschen bekannt gewesen.
Der einfluss
der literari-
schen varian-
ten.
Man darf auch den umstand nicht ausser betracht lassen, dass die literarischen varianten irgendwie ein im volke fortlebendes märchen beeinflusst haben können, besonders das volksbuch von Fortunatus, das, wie man weiss, allgemein verbreitet und beliebt gewesen ist. Literarischer einfluss kann nicht rundweg in abrede gestellt werden. So ist es z. b. möglich, dass die in einigen varianten auftretende person, die über die wunderbare eigenschaft der
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/157&oldid=- (Version vom 31.7.2018)