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folgende Rubriken zusammenfassen: 1. Accisen oder Verbrauch-Steuern, 2. Erbzinsen, 3. Miethe von Häusern und Kaufladen. Das waren die gewöhnlichen Einnahmequellen zur Bestreitung der laufenden Ausgaben; außerordentliche wurden, die wir am Schlusse des Berichtes über den Zug gegen Reiferscheid gesehen haben, durch Verkauf von Leibrenten und gegen Ende des Jahrhunderts außerdem durch Darlehen gedeckt. Von einer direkten Besteuerung, wie diese im 14. Jahrhundert in Nürnberg vorkam, findet sich weder in unsern Rechnungen noch in andern Urkunden der damaligen Zeit eine Spur.

Bei weitem der größte Theil der Einnahme, ja schier die ganze wurde auf indirektem Wege durch die im Allgemeinen weniger fühlbare Verbrauchsteuer aufgebracht. Die folgende Zusammenstellung, wobei wir, um nicht zu ermüden, nur für das J. 1387 die einzelnen Accisen vollständig aufführen, wird dieses veranschaulichen.

1344. Bürgermeister Jak. Kollin und Math. Hohn.
Accisen. M. S. D.
Wein 09.3240
Bier 02.4250
Mahlgeld 01.4210 9 6
Kleine[1] Acc. 03.0170 8 8
16.1880 6 2
Erbzinsen 000.290 8
Aus verkauften Leibrenten      02.1550
Gesammt-Einnahme   18.3730 2 2
1373. Bürgermeister Reinard van Moirke und Gottfr. Kollin.
Accisen. M. S. D.
Wein (brutto 23.300 – –)[2] netto      23.1560 8
Bier (brutto 11.350 – –) netto 11,1760 8
Zu übertragen   34.3330 4

  1. Kleine Accisen heißen in den Rechnungen alle Verbrauchsteuern mit Ausnahme der von Wein und Bier und des Mahlgeldes.
  2. Bei der Versteigerung der Weinaccise wurde jedem anwesenden Rathsmanne 1 Gulden, den Dignitarien des Rathes 2 Gulden zu „presencien“ von den Ansteigern geschenkt, außerdem häufig ein Theil der Einnahme zu Bauten