zu handeln noch zu „werben“. Dafür wurde er von den Verbündeten „zu Gnaden aufgenommen“ und mit der Herrschaft und dem Lande „von der Dicke“ und allem Zubehör von Neuem belehnt (die Burg zur Dick war nämlich ein Geldern’sches Lehn), ausgenommen mit der obersten Burg, die geschleift werden sollte, „uyssgescheiden doch die overste borg zer Dicke mit yren tornen, sailen, muren, gebuwetse ind graven…, die ich Gerart den vorg. herren ind steden oevergeven han ind geven, also dat sy die brechen solen zu allen yren willen.“
Der Auszug der Aachener Truppen gegen Dick geschah am Donnerstag den 4. Juni 1383 unter den Bürgermeistern Johann van Punt und Gerard Lewen. Die darauf bezügliche Rechnung beginnt mit den Worten: „Dit is dat wir verzerden ze Guylche des dunnersdagis zu avent du wir zer Dicke wert zogen, anno LXXXIII des veirden dagis in den bramoynt.“ In Jülich wurde das erste Nachtquartier gehalten. Von da zog das Aachener Kontingent, vertragsmäßig 50 Reiter und 25 Schützen, den folgenden Tag bis zur Dick. In der Rechnung folgt nun Tag für Tag der Küchenzettel nebst Kellerrechnung, bis zur Heimkehr am 20. Juli, für die 3 Geschworenen Reynart van Moerke, Heynrich van der Linden und Rickolf Coliin nebst ihren Leuten, deren Zahl nicht angegeben ist, aber nicht unbeträchtlich gewesen sein kann. Hin und wieder findet sich eine Ausgabe für Ausbesserung an Kleidern und für angenehme Unterhaltung, denn dafür war im Lager auch gesorgt. Die tapfern Reichsstädter ließen sich wie die homerischen Helden nichts fehlen. Von Aachen führten sie gleich bei der Ausfahrt mit sich 81/2 Ahm Wein, und zwar guten, zu 26 Mark die Ahm, 4 Tonnen Bier, einen halben Ochsen, 4 Hämmel, 2 Schinken, 2 Kaldaunen (Blicken, heute Kuddelgeflecks), 6 Stockfische, Hühner, Butter, Salz, „Mustart“, außerdem „schuttelen, plateille, leffel, poete ind kannen, vleischtonnen, wynlegelen“ (Weinfäßchen) u. s. w. Das hat aber nicht lange gereicht, denn am vierten Tage werden schon „ze Nuysse“ neue Einkäufe gemacht, die sich fortan alle Tage folgen. Hühner gibt es außer an Freitagen und Samstagen, wo die Abstinenz beobachtet wurde, schier alle Tage; 13 Stück kosteten 2 Mark (also nach unserm Gelde 1 Huhn ungefähr 4 Sgr. 2 Pfg.); selten wechseln sie mit Gänsen, „Aintvogel“ und „Duven“ (Enten und Tauben), zuweilen bringt ein Bote des Erzbischofs von Köln und des Herzogs von Jülich Wildpret.
Josef Laurent: Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert. , Aachen 1866, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aachener_Stadtrechnungen_aus_dem_XIV._Jahrhundert.djvu/60&oldid=- (Version vom 31.7.2018)