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und ermuthigte, – hat der Senat und das Volk von Aachen zum ewigen Andenken an solche Wohlthat dieses Denkmal setzen lassen.“

Bei der jetzigen Restauration des Sales hat dieses zum ewigen Andenken errichtete Denkmal wie so viele seines Gleichen erfahren müssen, daß es auf Erden kein dauerndes Andenken und keine dauernden Denkmäler gibt. Indessen ist doch Sorge getragen worden, die historische Erinnerung an die beiden Päpste nicht untergehen zu lassen, und wurde deshalb an dem Spitzbogen der Kapelle folgende Inschrift angebracht: Super ara in hoc sacello sanctis Apostolis Philippo et Jacobo olim dedicata Bonifacius P. P. IX. s. missae sacrificium ante senatus sessiones a. 1402do gratiose concessit, celebrari. – Alexander autem P. P. VII. ut nuncius Apostolicus hic commoratus, qui regalem hanc sedem coluit, dilexit, eandem a. 1656o 2o Maji incendio penitus fere consumptam eximia liberalitate recreavit. – Quorum benefactorum in gratam memoriam utriusque Pontificis effigiem ad latus patronorum restaurata curia depingi curavit a. 1864o S. P. Q. A.

„Auf dem in dieser Kapelle den hh. Aposteln Philippus und Jakobus sonst geweihten Altare hat Papst Bonifacius IX. im Jahre 1402 das h. Meßopfer vor den Rathsversammlungen zu halten gnädig bewilligt. – Papst Alexander VII. aber, der als apostolischer Nuntius hier verweilend diesen königlichen Sitz ehrte und liebte, hat denselben, als er 1656 am 2. Mai schier ganz von einer Feuersbrunst verzehrt worden, mit außerordentlicher Freigebigkeit unterstützt. – Zur dankbaren Erinnerung an diese Wohlthaten hat der Aachener Senat und die Bürgerschaft die Bildnisse der beiden Päpste zur Seite der Patronen bei der Herstellung des Sales malen lassen im Jahre 1864.“

Man sieht, die alte Inschrift ist in der neuen so viel möglich wörtlich beibehalten. In den 3 Fensterchen der Kapelle sollen in der Mitte die Mutter Gottes, als Königin der Apostel, thronen, an den Seiten die Patronen der Kapelle, die hh. Philippus und Jakobus. Neben diesen stehen auf den schmalen Wandflächen die Bildnisse der beiden Päpste, die freilich auf Portraitähnlichkeit ebensowenig wie Karl der Große in den Fresken Anspruch machen. Man wollte nur in dieser Weise das Historische, was sich an die Kapelle knüpft, der Vergessenheit entreißen, und diese Absicht dürfte so, wenigstens theilweise, erreicht sein.