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Quix sagt zwar: „Diese Rechnungen sind von dem J. 1332 bis 1370 eine feststehende Rubrik unter der Benennung: zum Baue unserer städtischen Häuser auf dem Marktplatze, notirt“. Danach müßte man sich zu der Annahme berechtigt halten: 1. die Rechnungen von 1332 bis 1370 seien in ununterbrochener Folge oder wenigstens mit kleinen Lücken vorhanden, 2. in jeder Rechnung werde des Rathhausbaues oder doch des Baues der städtischen Häuser auf dem Markte erwähnt. Wie steht es nun mit den erwähnten Rechnungen? Nach dem von Quix selbst angefertigten Verzeignisse der älteren Archivalien, welches, wenn wir 1332 als einen Druckfehler statt 1334 annehmen, mit den im Archiv vorhandenen Rechnungen genau übereinstimmt, besitzt dieses ein Bruchstück einer Ausgaberechnung von 1334, die vollständige Ausgaberechnung von 1338, Ausgaben und Einnahmen von 1344, ein Bruchstück von 1349 und einen ganzen kleinen Theil einer Ausgaberechnung von 1353, in welchem Jahre nach Noppius der Rathhausbau begann, und dann – nichts mehr bis zum J. 1373, wo der Bau bereits vollendet war. Wie steht es aber in den 6 von 1334 bis 1373 vorhandenen Rechnungen mit der „feststehenden Rubrik: zum Baue unserer städtischen Häuser auf dem Marktplatze“? Zu den mit aller diplomatischen Genauigkeit im Anhange abgedruckten Rechnungen wird man vergebens nach einer solchen Rubrik suchen. Da Quix selbst als Beweis für seine Behauptung nur den einen Posten aus der Rechnung von 1346: Olberto lapicide de novis domibus in foro sitis edificandis anführt, scheint auch er keine deutlichere Angabe gefunden zu haben. Wir glauben demnach nicht zu weit zu gehen, wenn wir den gemachten Versuch, die Überlieferung: daß Bürgermeister Chorus das Aachener Rathhaus erbaut habe, auf urkundliche Beweise zurückzuführen, für mißlungen halten.

Wie viel Antheil der Bürgermeister Chorus an dem Bau des Münsterchores habe, läßt sich urkundlich eben so wenig nachweisen. Wohl aber, daß es eine pure Fabel ist, er habe Schellart geheißen und von dem Chorbau den Namen Chorus erhalten. Quix weist nach, daß schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, mithin hundert Jahre vor dem Chorbau, der Name Chorus in Urkunden vorkommt. Wir haben aber keine weitern Beweise nöthig als unsere Rechnungen; 1334 legte Gerard Chorus Weinberge an; 1338 ist Ritter Gerard Chorus Bürgermeister; angenommen die Fundamente des Chors seien damals schon gelegt gewesen, so hätte doch