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Preis, der nicht auf eigenes Wachsthum schließen läßt. Der Rest kostete per Quart 1 Aachener Schilling, mithin die Ahm 10 M. oder 19 Thlr. 5 Sgr. Im Jahre 1334 wird den Wächtern am Kirmesabend Wein geschenkt, wovon die Ahm 5 M. kostete, was nach dem damaligen Werth der Mark 15 Thlr. 25 Sgr. betrug.

Bedeutend waren oft die Weingeschenke und Spenden an hohe und höchste Personen. Bei der Krönung Karl’s IV. im Jahre 1349 kaufte die Stadt bei Konrad von Eyghorn 6 große Fässer Wein (IV magna dolea vinorum), die 7 Fuder (plaustra), 3 Ahm und 18 Sextar hielten, wovon dem Könige 3 Fässer gespendet wurden (propinata fuerunt). Ferner bei Nikolaus von Tungern 15 Ahm und 6 Sextar, jede Ahm zu 19 Mark, und bei Jakob Saissen 3 Fuder, 5 Ahm weniger 4 Sextar, das Ganze im Betrag von 1619 M. 9 S. Bei der Krönung Wenzel’s 1376 „gaff man unsere here deme kuynnynck vyer stuck wyns, dat eyn hielt sieven åmen ind vyer veirdell, dat ander hielt sievendehalve åme, dat dirde hielt eyn vueder mer dry veirdell, ind dat veirde hielt sievendehalve åme ind eyn veirdell, so compt die summe van den vyer stucken wyns up vyer vůeder wyns, zwå åmen ind eicht veirdell, die comen an gelde dat vůeder vur hundert ind LXX m. vergolden up VIIc XLIIII m. ind II s. VIII d.“ (d. i. 744 M. 2 S. 8 D.)


Meth.

Neben Wein und Bier war in Aachen im 14. Jahrhundert noch ein anderes Getränk üblich, welches unter dem Namen „mede“ (Meth. Honigbier oder Honigwein) in den Rechnungen vorkommt, und besonders zu Geschenken an benachbarte geistliche und weltliche Fürsten und Herren, außerdem aber auch wie der Wein, nur in weit geringerem Maße, zu Spenden verwendet wurde. Es war dieses ein der Stadt eigenthümliches, ziemlich kostspieliges Gebräu. Die Preise wechseln sehr nach den Jahren; 1349 ist die Ahm zu 15 M., 1385 zu 38 M. und 1390 zu 46 M. verzeichnet. Unter den beschenkten Herren werden 1385 aufgeführt: die Bischöfe von Trier, Köln, Lüttich, die Herzogin von Brabant, der Herzog von Jülich mit 31/2, 3, 21/2, 31/2 und 3 Ahm, dann die Herren von Schönforst, von Valkenburg, von Gronfelt, Johann van den Grave, die Rentmeister von Lüttich und von Brabant zu Tricht (Mastricht), jeder mit 1 Ahm, und der Schreiber von Ehrenveltz, Herr Reynart