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Schwanken vom Freitag, dann 1891/92 Montag bzw. Dienstag vom 25. Januar 1893 an wieder auf den ursprünglichen Mittwoch als Vereinsabend zu; in der Menge der winterlichen Abendveranstaltungen Dresdens war dieses noch der geeignetste Tag.

Der engere, wissenschaftlich stärker interessierte Kreis, der sich um die Veröffentlichungen heraus bildete, stellte den Stamm der Redner. Die „Geschichtsblätter“ und „Mitteilungen“, dann aber auch eigene Veröffentlichungen dieser Herren, nahmen vieles, was so zuerst in Rede, z. T. verbunden mit Lichtbild oder Auslage von Karten, Bildwerken usw. geboten war, für die weitere Öffentlichkeit auf.

Noch einmal – auf Weißes Wunsch 11. Januar 1892 – wurden zwischen den Vorträgen Besprechungs- und Leseabende eingerichtet, um „zwanglos über Ortsgeschichte und Vereinsangelegenheiten Unterhaltung zu pflegen, Bilderwerke und Mappen vorzulegen usw.“, zunächst in der Stadtbibliothek abends 8–10 Uhr, i. g. 8 nur gering besuchte Abende; noch 1894 (2. Jan.) und 1895 (10. Mai) je einer im British Hotel (Löwenbräu, Moritzstraße). Die Erneuerung alten Brauches wurde nicht wieder lebensfähig. Dagegen blieben es die mancherlei Nachsitzungen nach den Vorträgen.

Der Verein siedelte mit der Stadtbibliothek im Herbst 1890 (10. Okt.) nach der Kreuzstraße in das ehemals Loßsche (bzw. Kleistsche) Palais über, dessen größerer Saal schon 1894 kaum noch die Besucher der Vorträge faßte, so daß die Gästezahl beschränkt wurde. Am 5. April 1905 war hier die letzte Versammlung; in dieser Zeit war der Verein von 100 auf 900 Glieder gestiegen, worauf O. Richter in der Abschiedsrede hinwies, doch „mehr in die Breite als die Tiefe gewachsen, die Zahl der Mitarbeiter selbst hat sich nicht stark vermehrt.“ In der Übergangszeit, bis das Neue Rathaus vollendet war, wurden Vorstandssitzungen Am See 6, wohin die Stadtbibliothek, und Vorträge in der alten 1. Bürgerschule, Johannesstraße 18, wohin das Stadtmuseum gebracht war, abgehalten. Am 26. Oktober 1910 wurde die neue winterliche Versammlungsreihe im Vortragssaale der Stadtbibliothek (Neues Rathaus, Zimmer 154) wieder eröffnet. Die enge Beziehung von Verein, Ratsarchiv, Stadtbibliothek ging auch in die neuen Verhältnisse ungestört hinüber. In dem etwa 300 bis 350 Personen fassenden Saal grüßen Gemälde des Stadtmuseums, Stiche aus dem ehemaligen Vereinsbesitz und Büsten denkwürdiger Persönlichkeiten die Erscheinenden, – ein Vereinsraum mit der daneben gelegenen Stadtbibliothek zusammen sehr erweitert und verschönert im Vergleich mit den gemieteten Zimmern der 70er und 80er Jahre, und doch an sie erinnernd. Genannt werden müssen auch die seit 1886 bzw. 1892 im Vereinsinteresse tätigen Archiv-, Bibliotheks- und bzw. Stadtmuseums-Beamten Hohlfeld und Ullrich, in deren Händen die Beihilfe beim Kassenwesen, im Schriftenvertrieb und vielen Vorbereitungen im einzelnen geruht hat und noch weiter ruht.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/44&oldid=- (Version vom 14.9.2022)