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erfüllte sich jedoch nicht. Man mußte noch weiter zusehen, wie es gehen wollte. Am 20. Januar 1886 erfolgte dann der Beschluß, „wegen der in der 1. Etage befindlichen, in keinem guten Renommee stehenden Weinstube“ die Sitzungen in das Expeditionslokal der Stadtbibliothek, Scheffelstraße 5 II, zu verlegen. So wurde diese noch jetzt enge Verbindung – zum „Vortragssaal der Stadtbibliothek“ – am 27. März 1886 mit der 1. Vorstands- und am 17. September d. J. der 1. Vereinssitzung geschlossen.

Gleichfalls am 22. April 1884 beantragte er ein neues Mitteilungsheft, es wurde H. 5/6 (1885), wofür eine Arbeit des Ratsarchivars a. D. Heinze genommen wurde (– H. wurde erst 18. Febr. 1887 Mitglied, gestorben 6. Juli 1893). U. a. wurde diese kriegsgeschichtlich interessante Arbeit an den Großen Generalstab in Berlin geschickt, wofür ein Dankschreiben Graf Moltkes einging. Das Heft diente im Rate als Werbung, die Stadträte Grabowski und Geier traten ein, etwas später Nake.

Und Richter beantragte ein Preisausschreiben mit 300 Mk. für eine Geschichte des Dresdner Innungswesens, so entstand Flemmings grundlegende Arbeit (Mitteilungsheft 12/14 1896). Noch einmal ist ein Ausschreiben wiederholt, 1896, über „Schrifttum und Buchdruck in Dresden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts“. Es erfuhr jedoch keine Bearbeitung.

Ebenfalls als Preisaufgabe wurde von Richter am 17. September 1886 die Bearbeitung eines „Historischen Adreßbuches der letzten 300 Jahre“, bis Ende des 18. Jahrhunderts, unter Beschränkung auf die Altstadt, vorgeschlagen. Dieses Häuserbuch hat sich jedoch zu einer grundlegenden topographischen und familiengeschichtlichen Sammlung ausgestaltet, an der nach und nach der Rats-Archivhilfsarbeiter Roch (bis zu seinem Tode 1888), dann Redakteur Paul Fischer (bis 1892), seitdem Privatus Hollstein (von 1907 ab) im Rats- und im Amtsgerichts-Archiv arbeiten.

Bereits Ende Oktober 1885 wurden die Raum fressenden und immer mehr anwachsenden Zeitungen der Stadtbibliothek, soweit dort nicht vorhanden, überwiesen und der Rest makuliert. Den entscheidenden Beschluß, die Wohnung am 1. Oktober 1886 ganz aufzugeben, faßte der Vorstand am 27. März d. J., und der Rat wurde um Zustimmung gebeten, daß die Bibliothek und Altertumssammlung in den Räumen der Stadtbibliothek dauernde Aufnahme fänden. Auf den von O. Richter entworfenen Antrag, in dem er auf das Gesuch vom 11. November 1871 hinwies, sowie auf gleichartige Ziele des Vereins mit der Stadtbibliothek und die Aussicht, zusammen mit deren Altertumssammlungen und dem soeben (30. Sept. 1885) von der Stadt angekauften Körnermuseum „in nicht zu ferner Zeit“ ein Stadtmuseum entstehen zu sehen, stimmte der Rat am 20. Mai zu, jedoch vorerst unter Widerruf.

Nach Richters Vorschlägen wurde der Vereinsbesitz neu aufgestellt, Wertloses unter den Altertümern ausgeschieden. Am 14.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/34&oldid=- (Version vom 14.9.2022)