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der Stadt aus dem Historischen Museum und erreichte wenigstens deren bessere Aufstellung.

Die mannigfachen Urnen- und anderen Funde bei Bauarbeiten veranlaßten den Verein, außer zum eigenen Erwerbe sich um deren Rettung zu bemühen; schon am 7. Mai 1872 auf dem Grundstück des Plauenschen Lagerkellers, dann im Herbst dess. J bei Reisewitzens und auf dem Besitz des Zimmermeisters Pohle, jedoch ohne Erfolg, ebensowenig erlangte man die in den Besitz der evangelischen Freischule gekommenen Urnen. Ein Schreiben an den Rat im Dezember 1872 wegen Vorsicht bei Bauarbeiten und Erhaltung von Gräberfunden bewirkte, daß Stübel den Bauarbeitern eine Anweisung zugehen ließ.

Die vorgeschichtlichen Funde regten Rieger am 5. Dezember 1873 zu dem Antrage an, eine topographische Kommission einzusetzen, doch ohne daß von dieser weiterhin etwas zu bemerken ist. Im März dess. J. wandte man sich an die Forstverwaltung der Dresdner Heide um bessere Instandhaltung des sog. „schwarzen Kreuzes“ (des Drebitsch-Kreuzes am Kannenhenkel).

Dem Rentier Heinrich wurde am 21. Februar 1873 der Dank des Vereins für Erhaltung des K. M. v. Weber-Häuschens (Holzhofgasse 11, jetzt zum Grundstück des Diakonissenhauses gehörig) ausgesprochen. – Daß Gustav Nieritz seine Selbstbiographie am 18. Februar 1874 dem Vereine schenkte, ist bemerkenswert.

Einige größere Gewinne erzielte man für den Verein: von Gräbern des alten Annenfriedhofes zwei Bildnisse der Geistlichen Schnabel und Rosenkranz (Sept. 1872) und vor allem von der Sophienkirche (1875) 17 Ölgemälde und außerdem eine Anzahl Steinwappen, wenn auch diese Überweisung zunächst nur gegen Revers.

Die „Raritäten“ wurden fleißig vermehrt: die Stimmgabel K. M. v. Webers, von den Funden bei baulichen Arbeiten an der Frauen- und der Sophienkirche kamen z. B. noch ein silbernes Kruzifix, ein altes Bernsteinkettchen u. a. in den Vereinsbesitz, weiter viele Porträts, Ansichten, Pläne.

Der Anschlag für die Feuerversicherung ergab im Juni 1876 bereits 2000 Mark für die Bibliothek, 1200 Mark für Bilder und Autographen, 500 Mark für Museumsgegenstände – 3 Schränke hatte man schon.

Auch auf den Verein drückte trotz des Einnahmezuganges, der 1875 zum ersten Male 1000 Mark überstieg, die schlimme Geschäftslage nach der verfehlten Gründungszeit im Anfang der 70er Jahre. Man unterließ also nach Beratungen im Januar und Juni 1876 eine beabsichtigte Subskription zur Fortführung der „Chronik“. Die erste größere Veröffentlichung von Hantzsch zur 400jährigen Feier der Realschule in der Neustadt (1875) mußte in zwei Raten 1875 und 1876 bezahlt werden. Dagegen veröffentlichten andere, so Nitze seine Untersuchung über die von Watzdorffs, Götz über „Weiß und

Empfohlene Zitierweise:
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/23&oldid=- (Version vom 14.9.2022)