Seite:1863 Sammlung alt- und mitteldeutscher Wörter aus lateinischen Urkunden.djvu/005

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VORWORT.

Als ich zum Behufe meines „Nassauischen Namenbuches“ die unten bei den Quellen mit A. B. C. D. E. F. G. H. J. K. L. T. bezeichneten lateinischen Urkundensammlungen durchgieng, fand ich viele deutsche Wörter, die in unsern alt- und mitteldeutschen Wörterbüchern und Glossarien zum Theil ganz fehlen, zum Theil in abweichender Form oder aus andern Jahren oder auch ohne alle Quellenangabe angeführt sind. Ich las nun auch die andern unten genannten Urkundensammlungen durch und fand eine bald mehr bald minder reiche Ausbeute. Das Ergebnisz der mitunter nichts weniger als anziehenden Arbeit (da ich nicht selten mehrere Bogen durchlesen muszte, ohne auch nur ein Wort zu finden) lege ich hiermit dem nachsichtigen Leser vor.

In der ersten Abtheilung finden sich viele Namen für Rechtsverhältnisse, für Geld, Masz, Gewicht, Ware etc. Auf eine ausführliche Erörterung der angeführten Wörter konnte und sollte nicht eingegangen werden, eine kurze Erklärung und der Hinweis auf andere Bücher dürfte in den meisten Fällen als genügend befunden werden.

Die zweite Abtheilung enthält eine grosze Zahl von Flur- und Gränznamen, von denen manche bis ins Jahr 646 zurückreichen. Die meisten kommen in Urkunden nach dem Jahr 1100 vor, konnten also in dem trefflichen Buche Förstemanns keine Aufnahme finden. Da die Grundwörter der hier angeführten Namen meist bei Förstemann vorkommen, so begnügte ich mich meist mit einer Hinweisung auf ihn. Eine Angabe der Orte (Gemarkungen) lag nicht in meinem Plane. Wie wichtig die Flur- und Gränznamen, aus denen gar viele eigentliche Ortsnamen entstanden, für den Sprach- und Alterthumsforscher sind, bedarf hier keiner Ausführung.