Seite:1859 Dalimils Chronik von Böhmen.djvu/178

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der herczog hiz dy grabir vahin
Vnd der Deutschin vele irslan.
Er stunt in der stad,
Di Prag den nomen had.

5
In einem fenstir er sich fuogt

Vnd vf dy stad lugt.
Al dy wil quam dort her
Von Reginspurg ein burger,
Der im vm sin erbeit

10
Czwen pfennige hat virseit,

Daz sin taglon waz gewesin,
Do von er must vor hunger genesin,
Vm dy er swerlich erbeit
Vnde waz al tage bereit

15
Der herczog nit mit keinem getichte

Clagte vf in vor gerichte,
Daz im der burger
Sin gnantis lidlon schuldig wer.
Er sprach: ez waz ein solich kouf,

20
Ich zcoch im sin stein vf

In dem rad durch den tag,
Des er wol gedenkin mag
Willeclichin als ein rint.
Vor hungir waz ich nohe blint.

25
Er bekant im gar glichin

Allir worzceichin,
Do im vf der selbin sted
Der burgir virguldin hed.
Do selbist er sprach:

30
Ich han si in vngemach

Virdint vnd in grozer not
Vnd mag si wol ofpern got,
Wan ich dar vm den ganczin tag
Der erbeit mit hungir pflag.

35
Dar vm mag ich si sichirlich

Oppern gode von himelrich.
Dar zcu mich dy Tutschin twungin,
Daz mir waz misselungin.

Empfohlene Zitierweise:
Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/178&oldid=- (Version vom 15.8.2018)