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Vnd ein andirn herczogen zceltin.
Sinen brudir Wratislabin
Si czu herczok nomen,
Nicht dar vmb, daz er beszir wer,

5
Sundir dar vmb, daz der,

Vf dem der keisir tracht,
Nicht ir herczog wird gemacht.
Si sprachin: wer wuln liber dar nach iagen,
Daz lebin vnde daz richtum wagin,

10
Wen in dem lande dy koer virlisin.

Si sprachin: holt, ob vns iczund kisin
Wil ein herczog vnsir zcungen.
Dar nach wart er dar vf virsunnen,
Dar er vns gebe sin geborn vrunt.

15
Ez zcimpt vns e, daz wir huot

Nach dem rechtin varin,
Wen daz man let by den horn.
Daz ist zcu nahe nach dem zcagil
Muolich als ein snellir vogil.

20
Sich ist beszir nuo czu weren,

Wan daz vns, wenn wir sterbin,
Vnsir kinder scheltin
Vnd mit wortin meltin,
Dy ruo sich vnsir vetir gabin,

25
Do von si vns habin

Dy kelle abgesniten,
Vmb daz si herczog Ottin virmitin.
Abir sin brudir Wratislaben
Si czu herczog do namen.

30
[58.] Czu dem keisir gink Wladislab,

Der im do sin gnade gab.
Do Wladislab by dem keisir waz
Vnd den vrid besorgit baz,
Dy wil ettlich santin

35
Nach Worziwoio czu schantin,

Den si mit ern bosin tad
Gabin czu Prage gein Wiszerad.
Wladislab gink zcu Behem.

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/132&oldid=- (Version vom 15.8.2018)