Seite:1859 Dalimils Chronik von Böhmen.djvu/092

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Vnd posunte mit ganczir kraft sider.
Dy Pehem lifin vbir Prage,
Dy Polan vluhin bi dem tage.
Dy Pehem stundin mittin in der burg.

5
Dar vmb wan er wenig waz gnuk,

Viengin si der Polan nit.
Etliche sich vmb sahin vor vorcht icht.
Dy andern slifin sich nackit von der talnaig.
Der herte uber si al schre vnd zaigt.

10
Dy Polan alle wantin,

Daz tusint hingist nach in rentin.

Ein bruder hiz dem andrn dy ougin vzbrechin,
Vnd Kochan wolt sich an dem ein rechin.

Ulrich vertreib Meskam vs dem lant.

15
Kochan nam sich mit Wrsouicensern czu hant

Vnd machte sich dem herczogin trw an allin dingin.
Herczog Iaromirum mit nichte gelingin
Er gein im schuldigite
Vnd sich domit gehuldigte.

20
Kochan reit Iaromirs als vil nach,

Daz czum iungistin der herczog sprach,
Man solde dem bruder dy ougin vzbrechin.
Iaromir begunde czu dem bruder sprechin:
Brudir, daz weiz ich wol,

25
Du tust ez nit von der selbst vür vol,

Wan du mich zcu heist an nichte.
Doch habe daz nit vor getichte,
Daz der rock nit nehern ist,
Dan als daz hemt, als du wol weist.

30
Der tumb verlust der frund von der warin tad.

Nicht ker dich an der Wrsouicensir rad,
Wo du macht vir sine dy man!
Dy rede horte den Kochan an.
Er nam ein sper vnd gink vnder dy schiezstat

35
Vnd beite herczog Iaromirs an der stat,

Do er saz an der notdorf genczlich.

Empfohlene Zitierweise:
Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/092&oldid=- (Version vom 6.11.2018)