Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Schreckenwalds Rosengarten
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 2, S. 212
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons,Google
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[212]
501.
Schreckenwalds Rosengarten.
Psellionorus Lustgarten. Straßb. 1621. S. 681. 682.


Unterhalb Mölk in Oestreich, auf dem hohen Agstein, wohnte vor Zeiten ein furchtbarer Räuber, Namens Schreckenwald. Er lauerte den Leuten auf, und nachdem er sie beraubt hatte, sperrte er sie oben auf dem steilen Felsen in einen engen, nicht mehr als drei Schritte langen und breiten Raum, wo die Unglücklichen vor Hunger verschmachteten, wenn sie sich nicht in die schreckliche Tiefe des Abgrunds stürzen, und ihrem Elend ein Ende machen wollten. Ein Mal aber geschah es, daß jemand kühn und glücklich springend auf weiche Baumäste fiel und herab gelangte. Dieser offenbarte nun nach vollbrachter Rettung das Raubnest, und brachte den Räuber gefangen, der mit dem Schwert hingerichtet wurde. Sprüchwörtlich soll man von einem Menschen, der sich aus höchster Noth nur mit Leib- und Lebensgefahr retten mag, sagen: er sitzt in Schreckenwalds Rosengärtlein.