Sankt Alban
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Sankt Alban.
Es steht dem Land zum Gruße
Ein Kreutz auf Berges Höh’,
Leis’ wallt an seinem Fuße
Ein himmelblauer See.
An dieses Wassers Rand,
Viel fromme Pilger ziehen
Dahin vom fernen Land.
Wohl vor zwölfhundert Jahren,
Der Wald mit Thiereschaaren,
Der See mit Gift erfüllt:
Denn an des Kreutzes Stelle
Ein schlimmer Felsen war,
Des Satans Bildniß dar.
Kalt, wie des Mondes Stralen,
Blickt’ es in’s Land hinein,
Zum Fluch den Höh’n und Thalen;
Statt Menschen wurden Drachen,
Statt Fischlein Schlangen im See,
Die Hölle sah’s mit Lachen
Und pries das Bild der Höh’.
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Sankt Alban, stark und kühn,
Zu diesem wilden Lande,
Zu diesem Felsen hin.
Ihn faßt’ des Landes Jammer,
Zerschlug mit starkem Hammer
Das Bild, – es fiel mit Schall.
Dankvoll, daß ihm’s gelungen,
Kniet’ er dort auf den Höh’n,
Ein Kreutz daraus blieb stehn.
Und wie dasselbe blickte
Weit in das Land hinein!
Man Ros’ und Lilie pflückte
Da lagen in den Klüften
Erdrückt die Drachen all,
Da sang in Blumendüften
So manche Nachtigall,
Waren im See zu schau’n,
Und an Sankt Albans Stelle,
Da knieten zarte Fraun.
Kerner.