Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Leichnam

Textdaten
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Autor: G.
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Titel: Leichnam
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aus: Markgrafenthum Oberlausitz, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 3, Seite 56
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung: Beschreibung von Rittergut und Dorf Leichnam (heute:Spreewiese) bei Bautzen
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Leichnam
Leichnam


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Leichnam.


Leichnam liegt drei Stunden von Budissin und eine starke Stunde von der Preussischen Grenze am rechten Ufer der Spree und heisst eigentlich „Leichen“ wendisch Lichan, welches Wort soviel als „Holzgehau oder Roda“ bedeutet. Im Orte befinden sich ein starkes Rittergut, sechs Gärtner, einundzwanzig Häusler, eine Schmiede und eine Schenke. Die Einwohnerschaft besteht aus etwa zweihundertdreissig Personen.

Die frühesten Besitzer Leichnams waren die Herren von Schreibersdorf denen im fünfzehnten Jahrhundert auch Klix gehörte, wie denn dieses Rittergut späterhin oft mit Leichnam combinirt war. Die Familie von Nostiz erlangte den Besitz des hiesigen Gutes um das Jahr 1563, nachdem es eine Zeit lang ein Herr von Gersdorf besessen hatte. Von den Nostizen kam Leichnam 1629 an Hans Wolfram von Schönberg dessen Sohn Hans Wolf von Schönberg es 1647 besass. Wolf Heinrich von Schönberg überliess das Gut um 1685 Caspar Christoph von Nostiz der 1709 als königl. Polnischer und churfürstl. Sächsischer Rath sowie Oberamtshauptmann der Oberlausitz auf dem Schlosse zu Leichnam mit Tode abging und in der Kirche zu Klix begraben liegt. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts gehörte Leichnam der Gräfin Agnes Sophie von Reuss, einer gebornen Gräfin von Promnitz, die das Gut ihrem Gemahl Heinrich XXVIII. jüngeren Grafen Reuss auf Plauen, hinterliess, dessen Sohn es noch 1826 besass. Der jetzige Besitzer Leichnams ist Herr R. F. Th. von Watzdorf. – Zu dem Rittergute gehört starke Fischerei, Ziegelei und eine im Preussischen gelegene Haide.

Leichnam ist mit Klix, Salga, Särchen, Göbeln, Kauppa, Jetscheba, Kommerau, Neudorf, Ruhethal, Halbendorf, Geisslitz, Brehmen, Zschillchau, Lieska, und Sdier in die Kirche zu Klix eingepfarrt, über welche den Besitzern der Rittergüter zu Klix und Leichnam das Collaturrecht zusteht. Die Kirche ist sehr alt und scheint im Jahre 1597 eine Reparatur erfahren zu haben, wenigstens befindet sich diese Jahreszahl an der Decke. Nach einer von Caspar Hans von Nostiz eigenhändig geschriebenen und im Thurmknopfe niedergelegten Handschrift vom Jahre 1702 wurde die Kirche damals um dreizehn Ellen verlängert, auch das Pfarrhaus, welches 1692 durch Unvorsichtigkeit einer Magd abgebrannt war, wieder aufgebaut und ein neuer Thurm errichtet, dessen Knopf der Sturm am 18. December 1833 herabwarf. Der hier befindliche Altar soll früher in der Sophienkirche zu Dresden gestanden haben und 1702 der Kirche zu Klix geschenkt worden sein. Die Kirche besitzt mehrere Monumente, von denen die Caspar Christophs von Nostiz und des 1725 verstorbenen Christoph Friedrich Grafen von Gersdorf auf Klix die vorzüglichsten sind. Der höchste Punkt der hiesigen Gegend ist der Sdiersche Berg, welcher ein reiche Aussicht gewährt.

G.