Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Revue
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aus: Fromme Gesänge, S. 97
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Felix Lehmann
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Erscheinungsort: Charlottenburg
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Die Weltbühne, 25. Juli 1918
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[97]
Revue


Die Weiblichkeit laß ich vorüberrauschen,
Hilfsdienstmutwillige, Mädchen aus dem Land –
dem Schlagen eines Herzens will ich lauschen –
geb mir die Hand!

5
Ja, aber wer? In diesen Menschenwogen

schwimmt Tinchen, klein und blond, hin und zurück;
zwei linke Beine, zart und sanft gebogen –
ist das das Glück?

Wie ists mit der? Gott Eros schwingt die Fackel.

10
Die Stangen des Korsettes krachen leis,

die kurzen Finger ziehn an einem Dackel –
ein Traum in Weiß.

Und du? in schwärzlich finstrer Reife,
die Schatten dunkler Stunden im Gesicht?

15
Es gibt noch Menschen, die besitzen Seife –

du hamsterst nicht.

Ich denk an die gnädige Frau.
 In Terzen

20
pfeif ich vergnügt: Mimi! von diesen Kindern keins.

Mein Wappenspruch, du Wort nach meinem Herzen:
 Jeder seins!