Reiterlied
Wohlauf Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!
Ins Feld, in die Freiheit gezogen.
Im Felde, da ist der Mann noch was werth,
Da wird das Herz noch gewogen.
Auf sich selber steht er da ganz allein.
Da tritt kein anderer für ihn ein,
Auf sich selber steht er da ganz allein.
Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,
Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,
Bey dem feigen Menschengeschlechte,
Der dem Tod ins Angesicht schauen kann,
Der Soldat allein ist der freie Mann.
Der Soldat allein ist der freie Mann.
Des Lebens Aengsten, er wirft sie weg,
Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen,
Er reitet dem Schicksal entgegen keck,
Und trift es morgen, so lasset uns heut
Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.
Und trift es morgen, so lasset uns heut
Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.
Brauchts nicht mit Müh zu erstreben,
Der Fröhner, der sucht in der Erde Schooß,
Da meint er den Schatz zu erheben,
Er gräbt und schaufelt, so lang er lebt,
Er gräbt und schaufelt, so lang er lebt,
Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.
Der Reuter und sein geschwindes Roß,
Sie sind gefürchtete Gäste,
Ungeladen kommt er zum Feste.
Er wirbet nicht lange, er zeiget nicht Gold
Im Sturm erringt er den Minnesold.
Er wirbet nicht lange, er zeiget nicht Gold,
Warum weint die Dirn’ und zergrämet sich schier?
Laß fahren dahin, laß fahren!
Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,
Kann treue Lieb’ nicht bewahren.
Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.
Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort,
Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.