Textdaten
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Autor: Wilhelm Hertz
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Titel: Ratbod der Friese
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aus: Gedichte, S. 144f.
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Scans auf Commons und Google
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[144]
Ratbod der Friese.

Seht ihr, wie aus allen Gassen sich des Volkes Ströme gießen?
Ratbod wird getauft im Dome, der gewaltigste der Friesen.

Schon ist aus dem Land der Franken eine heil’ge Schaar gekommen,
Weihrauch qualmt und Flöten stimmen leise zum Gesang der Frommen.

5
Grüßend nicken heil’ge Banner aus dem Chor der Ministranten,

Und der Bischof tritt zum Helden mit dem Kreuze hoch in Handen.

„Wohl dir, daß vom Reich des Bösen du dich reuig losgerissen,
Daß du nicht wie deine Väter wandelst noch in Finsternissen!

[145]

Ihre Seele gieng zur Hölle, deine soll sich Gott gesellen,

10
Wo die Bäche ew’ger Gnade um den Thron der Heil’gen quellen.“


Doch der Herzog ruft ergrimmend: „Nur zu weiberweichen Betern
Kann mich euer Heiland senden? Nicht zu meinen tapfern Vätern?

Laßt mich hin! Was wollt ihr sprechen, wenn die Helden nach mir fragen?
Treulich will ich mich mit ihnen durch die ganze Hölle schlagen.

15
Eure Psalmensinger neid’ ich nicht in ihren Paradiesen!“

Ratbod sprach’s und schritt von dannen, der gewaltigste der Friesen.