Prolog (Lyrisches Intermezzo 1827)
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[109] Prolog. Es war mal ein Ritter, trübselig und stumm, 5 Er war so hölzern, so täppisch, so links,Die Blümlein und Mägdlein, die kicherten rings, 10 Da streckte er sehnend die Arme aus,Doch hat er kein Wörtlein gesprochen. 15 [110] Da kommt seine Liebste geschlichen herein,Im rauschenden Wellenschaumkleide. 20 Die Aeugelein grüßen mit süßer Gewalt –In die Arme sinken sich beide. 25 Der Blöde wird freier und freier.Sie aber, sie hat ihn gar schalkhaft geneckt, 30 Ist plötzlich gezaubert der Ritter.Er staunt, und die Augen erblinden ihm fast, 35 Ihre Jungfraun spielen die Zither.
40 Da löschen auf einmal die Lichter aus,Der Ritter sitzt wieder ganz einsam zu Haus, |