Prolog (Delle Grazie)
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Prolog.
Du steinern Buch, darin in mächt’gen Zügen
Das hohe Lied der Weltgeschichte steht,
Mit ihren Kämpfen, ihren schönsten Lügen
Und ihrer Wahrheit herber Majestät;
Der Macht und Schönheit stolze Sprache führt,
Du herrlichste Ruine unter allen,
Die je des Todes Flügelschlag berührt –
O Roma, Ew’ge du, so lange leben,
Wirst du dem kecken Sängermuth vergeben,
Wenn er am Flore deiner Trauer reißt?
Und dennoch! Wehen nicht die grünsten Ranken
Gerad von deinen Mauern ernste Stadt?
Umschmeicheln sie nicht prangend Blüth’ und Blatt?
Clematis wallt in Prachtguirlanden nieder,
Wo goldig einst des Cäsars Thron erglänzt,
Um öde Tempel duftet süß der Flieder
O Rom, du steinern Buch voll Weltgedanken
Und Weltleid – stolze Marmorchronik du –
Vignetten gleich nur soll mein Lied umranken
Die Schicksalshieroglyphen deiner Ruh’!