Prüfet die Blitzableiter

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Titel: Prüfet die Blitzableiter!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 164
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[164] Prüfet die Blitzableiter! Wieder naht die Jahreszeit, in welcher Gewitter am Himmel aufziehen und der aus den Wolken zuckende Blitzstrahl Leben, Hab’ und Gut der Menschen bedroht. Es ist bekannt, daß die Blitzgefahr in Deutschland während der letzten Jahrzehnte erheblich zugenommen hat, und die Statistik lehrt, daß der Schaden, welchen Blitzschläge verursachen, nicht unbeträchtlich ist; sind doch im Jahre 1889 im Königreich Preußen von 22477 Schadenbränden nicht weniger als 1251 durch Blitzschläge verursacht worden!

Allerdings besitzen wir im Blitzableiter ein ausgezeichnetes Mittel, unsere Baulichkeiten vor dieser Gefahr zu schützen; es ist aber dabei nicht zu vergessen, daß dieser Schutz nur dann vollkommen ist, wenn die Anlage in allen ihren Teilen richtig im Stande ist. Die Erfahrung hat leider gelehrt, daß dies oft nicht der Fall ist und daß eine Anlage, die vor kurzer Zeit noch ihrem Zwecke entsprach, durch irgend welche Beschädigung oder auch bauliche Veränderungen ihren schützenden Wert völlig einbüßen kann.

Mit Recht äußerte sich darum Prof. Dr. W. Holtz vom physikalischen Institut zu Greifswald: „Wer einen Blitzableiter besitzt, verlangt einen unbedingten, keinen bedingten Schutz, und er wird zur Erlangung desselben geringen Umständlichkeiten und Kosten gewiß nicht aus dem Wege gehen. Hierhin gehört, daß er in kürzeren Zwischenräumen selbständig untersucht, ob die wesentlichsten Teile keine Beschädigung erlitten haben, und daß er in größeren durch Sachkundige feststellen läßt, ob die Anlage nicht vielleicht änderungsbedürftig sei.“

Nun aber herrschen über die Art und Weise, in welcher diese Prüfungen vorzunehmen sind, vielfach ganz irrige Anschauungen und es bieten sich als Prüfer Leute an, die zu einer so wichtigen und verantwortungsvollen Leistung durchaus nicht befähigt sind. Wer darum sein Haus durch einen Blitzableiter schützen läßt, thut wohl daran, sich ein klares Urteil über das Wesen solcher Anlagen zu verschaffen. An guten Belehrungen fehlt es glücklicherweise nicht. Wir möchten vor allem auf die seitens des Elektrotechnischen Vereins in Berlin herausgegebenen Broschüren „Die Blitzgefahr“ Nr. 1 und 2 (Verlag von Jul. Springer in Berlin) hinweisen, in welchen sehr beachtenswerte Winke und Ratschläge für die Anlage von Blitzableitern gegeben werden. Neuerdings hat auch die im Blitzableiterfache bewanderte Firma Dieterichs und Löffelhardt in Hamburg, Hansaplatz 9, ein Schriftchen über „Die Untersuchung von Blitzableitern“ herausgegeben, das gleichfalls wertvolle Aufschlüsse erteilt. *