Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Paul Wegener
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aus: Allerdings, S. 152–153
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: UB Bielefeld und Commons
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[152]
PAUL WEGENER


Der Regen ist noch regener,
Wenn er aufs Wasser niedergeht.

Gleich fest in jedem Wetter steht
Ein großer Stein, Paul Wegener.

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Nicht Edel-, Halb, noch Straßenstein,

Vor allen Dingen und ganz gewiß
Kein Similis.

Und nun bewegt sich und uns dieser Stein.
Ein Schauspieler, der kein

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Theater spielt

Und nicht schielt.
Ein Hagen von Tronje, ein Zotteltier,
Ein rührender Alter, ein Kavalier.

Und hinter den Kulissen

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Ein fröhliches Gewissen,

Ein anständiger Kamerad.

Und daheim, am Karlsbad,
Im Kreise seiner geschiedenen Frau’n,
Die alle ihm bleiben und ihm vertrau’n,

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Neben seiner noch nicht geschiedenen,

Zusammen mit lauter zufriedenen
Kindern und Freunden vor einem Kapaun.

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Und drum rum

Bilder und Buddhas schön und stumm,

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Die er schätzt und uns nennt,

Und deren Seele er kennt.

Als ich im Filmatelier bei ihm war,
Stand er mit violettem Haar
Zwischen phantastischem Alldingsgewirr,

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Riß aus dem Tisch ein Bein

Und – bums klirr –
Schlug er damit in ein Fenster hinein.
Das mußte so – so mußte es sein.

Und dann spät nachts,

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Da er müde müßte sein – –

Nein! – –
Ging er noch weiter,
Tanzte, trank Wein
Bis in die helle Stunde

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Weitarmig und heiter,

Mit guten und bösen Geistern im Bunde.
Ein lebendiger Roland aus Stein,
Der, was er liebt,
Gern, groß und ehrlich gibt.