Textdaten
Autor: Susanne von Bandemer
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Titel: Parodie
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aus: Neue vermischte Gedichte, S. 187
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Erscheinungsdatum: 1802
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Erscheinungsort: Berlin
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[187]

Parodie. Antwort an die Schriftsteller.


„Zur Liebe nur sind wir geboren –“
Sagt ihr: Ihr Herren Männer, wißt,
Ihr habt noch nie dabey verloren,
Wenn unser Geist gebildet ist.

5
Seid ihr mit Einer nur verbunden,

Die nicht allein in Cypris Hain,
Nein, die auch wird in ernsten Stunden
Euch mehr, als bloßes Spielwerk seyn.

Dann laßt gern euer Herz besiegen.

10
Das Weib, die Wissenschaften ehrt

Und zärtlich fühlt, gönnt mit Vergnügen
Euch, Männer! euren höhern Werth.
Sie fliehet den gelehrten Schimmer
Wenn sie treu ihren Pflichten lebt;

15
Wird nie Rivalinn und kenn’t nimmer

Den Dünkel, der sich überhebt.

[188]

Bescheiden, wie Cytherens Taube,
Die nicht mit Jovis Vogel ringt,
Geizt sie nicht nach dem Götterraube[1]

20
Mit dem er sich zur Sonne schwingt.

Und wenn ein Wieland überflieget
Leukadens süße Sängerinn,
So hat dort Männerkunst gesieget,
Hier aber, Paphos Königinn.

25
Wir huld’gen gern Appollo’s Söhnen,

Wenn ihr das Roß des Pindus lenkt;
Nur laßt den sogenannten Schönen,
Die Wissensfreyheit ungekränkt.
Wie schnell muß Reiz und Jugend weichen;

30
Wenn dann der Mund nicht geistvoll spricht,

So werden wir euch von uns scheuchen: –
Mit Sappho’s Leyer aber nicht!

  1. Die Blitze des Jupiters, oder Ganymeds Entführung.