Ostseeküste bei Groß-Dirschkeim

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Titel: Ostseeküste bei Groß-Dirschkeim
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 421, 451
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[421]

Ostseeküste bei Groß-Dirschkeim.
Nach der Natur gezeichnet von J. Wentscher.

[451] Ostseeküste bei Groß-Dirschkeim. (Zu dem Bilde S. 421.) Das Samland im Norden Königsbergs ist nicht nur als Fundort des Bernsteins, sondern auch durch seine landschaftlichen Reize berühmt. Das Hügelland zeichnet sich durch Fruchtbarkeit aus, bietet herrliche Waldungen; seine Küste fällt vielfach schroff zum Meere ab und bildet dabei malerische Schluchten. Die Glanzpunkte, welche Sommerfrischler und Touristen anlocken, sind das Seebad Cranz, Rauschen und der königliche Forst Warnicken. In dieser Gegend liegt auch das Gut Groß-Dirschkeim, in dessen Nähe die Küste zerklüftet und überaus malerisch gestaltet ist. Gleich Burghügeln ragen hier die von Wetter und Wogenschlag zernagten Felsen am Strande empor. Hellrot leuchtet der Eisenocker auf ihren schroffen Wänden im Lichte der Tagessonne, und wunderbar wird das Farbenspiel, wenn die Abenddämmerung Land und Meer in schimmernde Farben taucht oder der Vollmond die Küste mit silbernem Glänze verklärt. Wanderungen durch diese Gebiete, bald durch rauschende Wälder, bald durch die stille Heide, an verlassenen Bernsteingruben oder klaren Bächen vorbei, zählen zu den eigenartigsten Genüssen, die uns Norddeutschland zu bieten vermag. *