Orleans- und Halbwollen-Waaren-Fabrik von Julius Dannenberg

Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Orleans- und Halbwollen-Waaren-Fabrik von Julius Dannenberg
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 68–69
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Orleans- und Halbwollen-Waaren-Fabrik von Julius Dannenberg in Zittau.

[68] Wir wenden uns wieder nach dem freundlichen Zittau und die Promenaden um die innere Stadt durchwandernd, finden wir in dem südwestlichen Theil der Vorstadt, aus dem Grün der Bäume und Sträucher hervorleuchtend, einen Complex geschmackvoller neuer Gebäude, deren hohe Dampfessen dieselben sogleich als ein industrielles Etablissement kennzeichnen. Es ist dieses die


Orleans- und Halbwollen-Waaren-Fabrik von Julius Dannenberg.
(Mit Abbildung.)


Dieses Etablissement liegt an dem Ufer der Mandau und umfaßt vier Haupt- und drei Nebengebäude und zwar befindet sich

in dem ersten Hauptgebäude die Stückfärberei, Appretur, Wäscherei, Jacquardweberei auf Handstühlen, die Niederlagen fertiger und roher Waaren, das Haupt- und Nebencomptoir. Die Verlängerung dieses ersten Hauptgebäudes bildet das theilweise noch im Bau begriffene
zweite Hauptgebäude, in welchem sich die mechanische Weberei für Wollen-, Halbwollen-, und Halbseiden-Waaren befindet;
das dritte Hauptgebäude dient als Niederlage der Wollengarne und Zwirne und umschließt auch die Räume, wo die fertige Waare verpackt wird;
das vierte Hauptgebäude endlich enthält die Baumwollenfärberei, sowie die Trockenräume.
Von den Nebengebäuden dienen zwei als Kesselhäuser, in welchen ein Dampfkessel von dreißig Pferdekraft, einer von zwanzig Pferdekraft und einer von vierzig Pferdekraft stehen, und zwar dient der Letztere zum Betrieb der mechanischen Weberei.
In dem dritten Nebengebäude befindet sich die Sengerei.

Diese sämmtlichen Gebäude sind von einem schönen, großen Garten mit Parkanlagen und Springbrunnen umgeben, auch befindet sich in demselben ein großes Gewächshaus mit Gärtnerwohnung.

Als Hauptbranchen umfaßt das Etablissement für jetzt die Fabrikation glatter Orleans, wollene, halbwollene und halbseidene Waaren, und es finden dieselben ihren Absatz nach den Zollvereinsstaaten, sowie auf den Messen in Leipzig und Frankfurt an der Oder. Uebrigens ist der Absatz in allen Artikeln ziemlich gleich stark, da alle sich des besten Renommées erfreuen.

[69] Die Fabrik beschickte bis jetzt nur die 1850 Statt gefundene Industrie-Ausstellung in Leipzig und erhielt daselbst die Preismedaille.

Das Etablissement besitzt zwei Dampfmaschinen und zwar:

eine von vierzig Pferdekraft zum Betrieb der mechanischen Weberei von dreihundert Stühlen, und
eine von fünfzehn Pferdekraft zum Betrieb der Appretur-, Trocken- und Waschmaschinen.

Beschäftigt sind hier fortwährend 6 Comptoiristen, 1 Reisender, 1 Zeichner, 1 Techniker, 4 Schlosser und 400 Fabrikarbeiter.

Besitzer ist Herr Julius Dannenberg, welcher dieses Etablissement – in Sachsen eins der ältesten dieser Branche – gründete.

In diesem Etablissement ist vorzüglich der ganz in englischem Styl aufgeführte Maschinenwerksaal – in dem zweiten Hauptgebäude – bemerkenswerth. Durch den geräumigen Saal laufen Reihen eiserner Säulen, welche die Dächer tragen, deren Zahl nach gänzlicher Vollendung des Baues siebzehn betragen wird, und das Licht fällt, gleichmäßig durch den ganzen Raum vertheilt, von oben herein. Die Heitzung dieses Saales geschieht im Winter durch Röhrenleitungen von Kupfer, welche aus dem Kessel mit erhitztem Dampf gespeist werden.