Textdaten
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Autor: H.
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Titel: Ochsenrennen in Tirol
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 328–329, 355
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[328]

Ochsenrennen in Tirol.
Nach einer Zeichnung von Oscar Gräf.

[355] Ochsenrennen in Tirol. (Zu dem Bilde S. 328 und 329.) In Europa wird das liebe Rindvieh für gewöhnlich nicht als Reitthier benutzt, obschon es hierzu nicht ohne alles Talent ist, wie ja die Verwendung besonderer Reitochsen in ausgedehnten Landstrichen Afrikas genügend beweist. Man wird auch nicht leicht beobachten können, daß dem Rinde auch nur eine Traglast aufgebürdet wird. Ausnahmsweise kann man aber doch in Gegenden mit blühender Rindviehzucht bei Gelegenheit von Viehmärkten sehen, daß dem Menschen in seinem Uebermuth selbst der bedächtige Ochse nicht zu heilig dünkt, um ihn zu sportlichem Zweck zu benutzen. So kommt’s in Nordtirol, im Ziller- und Innthal, wohl manchmal vor, daß ein halb Dutzend übermüthiger Aelpler, wenn sie etwa ein Glas Terlaner über den Durst getrunken haben, ein Ochsenrennen veranstalten, wobei es natürlich keinen Sattel und Zaum, keinen Starter und Buchmacher giebt, dafür aber desto lauter hergeht. Daß das Rind geritten wird, ist ja nicht seine Naturbestimmung, aber es erscheint den Aelplern als ein Zeichen von Lebenskraft und gesunder Natur, wenn es in die Wette springt. Ein Rind, welches das ganze Jahr hindurch im Stalle steht, wird das nicht können, wohl aber jenes kräftigere Thiergeschlecht, das den Sommer über auf grüner Bergweide sich umhertreiben durfte. Ein solches Ochsenrennen hat auch unser Künstler zum Gegenstand seines Gemäldes gemacht. Es stellt den Augenblick dar, wo das siegende Thier unter dem tosenden Gejohle der Menge und dem luftdurchschneidenden Juchzer seines Reiters über das Seil springt, welches das Ziel des Rennens bildet. H.