Nieder, bzw. Hoch die Frauen!
Von Theobald Tiger
Heute wollen wir ein Liedlein singen,
denn es muß einmal gesungen sein.
Pegasus, erhebe deine Schwingen –!
Wie wirds künftig mit den Frauen sein?
in dem weitverzweigten Tageslauf –
sie sind Aerzte und Budikerinnen –
Hört das etwa auf?
Wenn die Arbeitslosen, vollgegessen,
daß man schon aus sportlichen Interessen
die Saison der Arbeit froh beginnt –:
geht die Frau dann in den alten Rahmen,
pflegt sie wieder den Familiensinn?
und die schiefbemützte Schaffnerin?
Dies macht Tigern mächtig großen Kummer.
Aber eines weiß er ganz genau:
daß da manche alte, dufte Nummer
So zum Beispiel jene zur Verbreitung
unserer Presse an der Straßenbahn.
Sie verkauft die „Deutsche Tageszeitung“ –
Armes Weib – was hat man dir getan
Eine, die besitzt ein kleines Haus
auf dem Magdeburger Platz. Indessen
keine Staatsumwälzung holt die raus.
Damen gibt es, die sind unentbehrlich
Manchem ist dies manchmal recht beschwerlich.
Ach ja, ja… Zum Beispiel: meine Frau…
(Aber dafür einen Kerl – das wäre dumm.
Nur: ich tauschte sie ganz gerne um.)
Müßt ihr wirklich so viel Geld verdienen?
Kehrt zurück in der Familien Schöße!
Küßt dem Mann die Stirn und bratet Klöße,
daß uns armen Männern dies nicht länger fehle: