Neuwe Zeyttung vnd Warhaffte geschicht (Himmelszeichen 1554)

Textdaten
Autor: Thiebold Berger
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Titel: Neüwe Zeyttung vnd Warhaffte geschicht / so dises gegenwertigen M.D.LIIII. Jars / von vilen Menschen zuo Ingelstatt / zuo Regenspurg / vnd zuo Nürnberg am Himmel gesehen worden / Wie dann inn diser hienach gesatzten Figur vnd volgendem Text weyttleüffiger Bemelt vnd angezeygt wirt.
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Entstehungsdatum: 1554
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Neüwe Zeyttung vnd Warhaffte geschicht / so dises gegenwertigen
M.D.LIIII. Jars / von vilen Menschen zuo Ingelstatt / zuo Regenspurg /

vnd zuo Nürnberg am Himmel gesehen worden / Wie dann inn diser hienach gesatzten Figur vnd volgendem Text weyttleüffiger Bemelt vnd angezeygt wirt.


Erstlich seind zuo Ingelstatt drey Sonnen

am himmel auff den vj. tag Marci zwischen acht vnd neün vhrn vor Mittag gesehen worden / Inn solcher gestalt wie durch die oberst Figur mit einem Regenbogen von beden neben Sonnen angezeigt ist / On allein das der jnnerst Regenbogen mit sampt dem nebensichtigen Regenbogen gegen dem Nidergang nit darbey / Auch seind die zwo neben Sonnen mit der farb eines Regenbogens nit bekleidet gwesen / wie es inn der obern figur angezeigt vnd zuo Nürnburg gesehen ist worden.

Dann gleicher weiß wie sie zuo Ingelstat seind gesehen / also auch haben sie sich zuo Nürnberg / den xxiij. Marci ain heiligen Karfreitag inn der ersten stundt nach Mittag auch eraigt / Ohn allein das es jnnerhalb gegen der rechten Sonnen noch einen Regenbogen gehabt hat / Auch zwo neben Sonnen mit einer farb des regenbogens halb bekleidet gewest / vnd weit von der Sonnen gegen dem nidergang hat es noch ein schönen Regenbogen gehabt / Zuo solchem ist auch ein Weisser ring / auß den zweien neben Sonnen / sehr weit gegen mitternacht gegangen vnd beschlossen gewest / Vnnd wie dann solicher weisser Reiff / von wegen des pappirs / nit hat können gemacht werden / sonderen nur von den beden Sonnen ein wenig angezeigt ist / auch hat es ein weissen strich mitten durch die recht Sonnen gehabt / Biß weilen haben sich solche Sonnen verloren / vnd bald darauff wider hell sehen lassen / das hat gewerdt / biß inn die dritte stund vngeferlich / etc.

Aber vor solchem / ehe sie zuo Nürnberg gesehen / hat man sie den ix. Obberürts Monats zuo Regenspurg auch gesehen / Inn solcher gestalt wie sie in der vndern Figur angezeigt sein / Vnd die ettwas weyt von einander / vnd doch inn einer Parabel gestanden / Ir anfang ist gewest vmb ein vhr nach mittag / vnd jr wirckung ist zwüschen zwey vnd drey vhr am grösten / vnd hat bey nahende / biß in die vierdte stund gewert / Auch haben soliche drey Sonnen streym von sich gegeben / gleich wie Cometen schwentz / die recht mittel Sonn hat jre streym stracks gegen Mitternacht / vnd die andern gegen auff vnd nidergang gehabt / auch seind die neben Sonnen halb mit der farb eines Regenbogens bekleydet gewesen / Vnd vber solche Sonnen einen langen weyssen strich / oder balcken gehabt / wie dann auß der vndern Figur zuosehen / etc.

Was nun solche zeychen bedeüten / ist auß des Herren Christi worten von den letsten zeytten / vnd seiner herrlichen zuokunfft / was für grosse verfürung / trübseligkeyt / angst vnd noth / vorher gehn sollen / dannocht die Welt darneben so frech / böß vnnd sicher seind etc. leichtlich zuouerstehn / Gott wöll das wirs erkennen / vnser leben darnach besseren / vnd souil gnaden erwerben / das wir inn einer seligen stund betretten / abscheyden / vnd das ewig leben / durch Jesum Christum vnsern lieben Herren erlangen mögen / Amen.

Zuo Straßburg truckts Theobaldus Berger.