Neue Gesangbücher in Franken

Textdaten
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Autor: Anonym
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Titel: Neue Gesangbücher in Franken
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aus: Journal von und für Franken, Band 6, S. 221–223
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1793
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
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IX.
Neue Gesangbücher in Franken.
Der Kirchengesang hat seit den zwey letzten Jahrzehnden in unserm Teutschen Vaterlande eine große Revolution erlitten. In vielen Ländern hat man entweder die alten Gesangbücher verbessert, oder neue eingeführt. Auch unser Franken zeigte hierinn großen Eifer. Dadurch erhielt schon 1779 Bayreut ein neues Gesangbuch. (Siehe Litteratur-Geschichte der evangel. Kirchenlieder v. Heerwagen.) Anspach besitzt ein solches seit 1781. Dieses Anspachische neue Gesangbuch ist auch mit einem Anhange alter| Lieder seit etwa 5 Jahren in dem Limburg-Speckfeldischen eingeführt worden. Castell hat ein neues Gesangbuch, dessen Lieder Herr Hofprediger Bauer gesammelt und geordnet hat, seit eben so langer Zeit. Die Reichsstadt Nürnberg erhielt seit 1791 ein neues Gesangbuch. Auch viele ritterschaftliche Gemeinden sind mit neuen Gesangbüchern versehen. Jenes der Seckendorfischen hat der jetzige Herr Stadtpfarrer zu Kitzingen, Bartels, zusammen getragen und geordnet. Für die Gräflich von Sodenischen Kirchen hat Herr M. Krais, Pfarrer zu Satteldorf, 1790 eine neue Sammlung geistlicher lieber veranstaltet. Zu Obbach, einem Rittergute des Herrn von Bobenhausen, und in den Dörfern Euerbach und Bonnland besteht von 1785 her, das Anspachische, welches auch das vorige Jahr von den Herren Pfarrern Schletz und Göring in ihren Gemeinden Ippesheim und Nenzenheim ist eingeführt worden. Diesen sind noch andere ritterschaftliche Gemeinden, als Waltershausen, Birkenfeld etc. beyzuzählen. Neuerdings hat man auch in der Hofkirche zu Hildburghausen das Darmstädtische angenommen. – Dieß geschah in dem protestantischen Franken,| im katholischen machte man ebenfalls, wie wohl weit weniger, Versuche, den Kirchengesang zu verbessern.

 In dem Teutschherrischen werden schon zehn Jahre lang nach der Verordnung des Hoch- und Teutschmeisters Teutsche Meßlieder gesungen.

 Im Wirzburgischen ist zwar das neue Gesangbuch, zu welchem man Hoffnung machte, immer noch nicht erschienen: doch ist schon von manchen Pfarrern das neue Gesangbuch: Kirchenlieder mit Gebetern zum Gebrauche katholischer Christen, Wirzburg gedruckt und zu haben bey David Christian Blank, oder wenigstens: Gebete und Lieder zum Frühgottesdienste. Wirzb. 1785. Auf Kosten der Riennerischen Buchhandlung. Gedruckt bey Hr. Sebast. Sartorius Hofbuchdrucker in ihren Gemeinden eingeführt worden. Übrigens bleibt das alte Gesangbuch: Christ-Catholisches neu vermehrtes Gesangbüchlein, in welchem die auserlesenste geistliche Gesänge auf Sonn und fürnehme Festtäg des ganzen Jahrs zu finden etc. durchgängig noch in seinen alten Rechten. Wie wenig es aber taugt, ist bekannt genug; es ist nicht nöthig, hier Beweise davon zu geben.