Allgemeines Deutsches Kommersbuch:52

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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Herz sich erschlossen, seit wir gefloch=ten den treu=en Ver=ein!
O, sei ge=grü=ßet, mein Eichen=hain!       Liebst du den Hermann?
liebst du den Retter? liebst du die Schützen von Schweiz und Ti=rol,

     Ho=fer und Tell u. das
     feu=ri=ge Wetter? Lu=ther, den Pfaf=fen=E= - - -

li=as, du wohl? Und ihn, der noch im Kranz der Dör=ner
scheidend hold in die Har=fe sang?      Auf dann stieg er im
Ju=bel der Hör=ner;
a=ber den Ei=chen ver=
zähl=te vom Kör=ner      Nordlands brausen=der Or=gelklang,

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Sturm=ge=sang, stolz lok=ken=der Klang.

     2. Kennst du die einsam glühende Rose? Ach, vor der Freiheit
Frühlingsgekose brach dich der Volksschmach herbstlicher Wind, treue
Luise, Thusneldas Kind! Doch, eh des Grabgesangs Töne verhallen,
sprengen die Geister der Ahnen das Grab. Ha, wie die Hermanns=
drommeten erschallen, schwinget das Volk den gebietenden Stab! –
O holde, goldne Wonnetage funkensprühnder Begeisterung! wild in dem
Pulverdampf schwankte die Wage: Jubel erscholl, da verstummte die
Klage; sternan loderte Freiheitsbrand! Ach, er schwand, o Vaterland!

     3. Vaterlands Söhne! Todesgenossen! wieder im Grab sind die
Ahnen verschlossen; Klagen ertönen, Jubel verstummt; Sonn’ ist in
schwarze Trauer gemummt. – Aber in uns noch brauset die Jugend,
braust wie der Rhein durch den grünen Plan; seht auf dem Mast ihr
die Palme der Jugend? Rüstige Turner, hinan, hinan! – Ja, bis der
Höllendamm zerborsten, reißen wir all in vereinigter Macht! Fest wie
die Eichen in Teutoburgs Forsten, drein die gedoppelten Adler horsten,
drängt euch zusammen: Sturm erwacht! Steig aus der Nacht, o
Hermannsschlacht!

A. L. Follen. 1819.


          112.     Nassovia.     (I. 186.)

     Majestätisch. L. Seibert.

     1. Vom Rhei=ne be=gren=zet, durch=spielt von der Lahn, wo
Re=ben rings klim=men die Fel=sen hin=an, auf den
Ber=gen hoch däm=mert der Wäl=der Nacht, voll von