Nach der Trennung. Lichterfelde

Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Nach der Trennung. Lichterfelde
Untertitel:
aus: Flugzeuggedanken
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 129
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[129] NACH DER TRENNUNG. LICHTERFELDE[1]

War so oft schon dieses Scheiden.
„Lebewohl!“ (Auf nur vier Wochen)
Schon gemeinsam schwer gesprochen, –
Schwerer jedem dann von beiden.

5
Jedes lächelte und lachte

Über das, was Üblich sprach.
Jedes wußte das und dachte
Hinterher ganz anders, lange nach.

Dies Berlin ist grausig tief und flach

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Und so breit. Es gibt dafür kein Dach.

Schaurig schon, das Menschen dort verschwinden.
Aber stelle arme Fraun dir vor, die dort
Schamvoll irrend einen öffentlichen Abort
Suchen und nicht finden.

15
Lichterfelde. Blieb mein D-Zug stehn.

Und ich sah im Schnellzug vis-à-vis
Ein so blasses schönes Eisenbahnergesicht,
Wie ich fremdfern nie
Ein Gesicht so innig hab gesehn.

20
Du, du meine Frau, wirst mich verstehn.


Anmerkungen (Wikisource)