Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Montreux
Untertitel:
aus: Die Harfenjule
S. 23
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Die Schmiede
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Montreux.

Hier sieht die Landschaft man nicht vor Hotels. Es riecht nach Beefsteak und nach faulen Eiern. Schloß Chillon steht betrübt auf einem Fels und ist berühmt durch Dichtungen von Byron.

Der Tag beginnt mit einem fetten Lunch, dann schiebt zum Liegestuhl man sacht den vollen geliebten Bauch. Und Wesen, die sich Mensch (mit Unrecht) nennen, hügelabwärts rollen.

Wer unter hundert Franken Rente hat, (pro Tag), der ist ein wüster Proletarier. Man frißt an Hummer sich und Kaviar satt, und ist kein Kassenhaß von Jud’ und Arier.

In tausend Meter Höhe erst ist Luft, dort findet man zwei ärmliche Narzissen. Sie wachsen einer Jungfrau aus der Gruft und sind versehentlich nicht ausgerissen.


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Montreux.


Hier sieht die Landschaft man nicht vor Hotels.
Es riecht nach Beefsteak und nach faulen Eiern.
Schloß Chillon steht betrübt auf einem Fels
und ist berühmt durch Dichtungen von Byron.

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Der Tag beginnt mit einem fetten Lunch,

dann schiebt zum Liegestuhl man sacht den vollen
geliebten Bauch. Und Wesen, die sich Mensch
(mit Unrecht) nennen, hügelabwärts rollen.

Wer unter hundert Franken Rente hat,

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(pro Tag), der ist ein wüster Proletarier.

Man frißt an Hummer sich und Kaviar satt,
und ist kein Kassenhaß von Jud’ und Arier.

In tausend Meter Höhe erst ist Luft,
dort findet man zwei ärmliche Narzissen.

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Sie wachsen einer Jungfrau aus der Gruft

und sind versehentlich nicht ausgerissen.