Monolog mit Chören
Monolog mit Chören
Ich bin so menschenmüde und wie ohne Haut.
Die andern mag ich nicht – sie tun mir wehe.
Wenn ich nur fremde Menschen sehe,
lauf ich davon – wie sind sie derb und laut!
(Chor der Arbeitslosen): Das ist ja hervorragend interessant, Herr Tiger!
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein.
Schönheit ist Einsamkeit. Ein stiller Morgen
im feuchten Park, allein und ohne Sorgen,
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein …
(Chor der Proletariermütter): Wir wüßten nicht, was uns mehr zu Herzen ginge, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin.
Wie fein analysier ich Seelenfäden,
und leg in die Nuance letzten Sinn …
(Chor der Tuberkulösen): Sie glauben nicht, wie wohl Sie uns damit tun, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin …
(Alle Chöre): Wir haben keine Zeit, Nuancen zu betrachten!
Wir haben keine Lust, zu warten und immer zu warten!
Unsre Not schafft erst deine Einsamkeit, deine Stille und deinen Garten!
Wir: Arbeitslose, welke Mütter, Tuberkelkranke wollen heraus
aus euerm Dreck in unser neues Haus!
Darauf kommts auch gar nicht an. Und wir stampfen es euch in die Ohren hinein:
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale