Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Mein Riechtwieich
Untertitel:
aus: Kuttel-Daddeldu,
S. 110 und 113
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Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1924
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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[110]
Mein Riechtwieich


Gutes Bettchen du!
Ich gehe jetzt in dich. Gute Nacht!
Wünsche angenehme Ruh. –
Und auf einmal ist’s wieder früh,

5
Bin ich wieder aufgewacht,

Habe dich naß gemacht –
Herzeleid – Pupo – Pipü.

Bett, ich falle in dich, du mein Bett.
Ich will nichts mehr wissen.

10
Sticke mich tot mit Gänsekissen.

Ich pfeife auf Schweinskotelett
Und Schutzmann und Feuer im Haus;
Mir ist alles egal.
Eigentlich müßte ich noch einmal –

15
Aber ich zwing’s heute nicht.

Bitte – lie Bett – puste das Licht –

Altes Bettchen, hallo!!
Wir brechen in dich hinein;
Ja schau nur: Zu zwei’n!

20
Nun knurre, knarre nicht so.

Heute geht’s stürmisch zu.
Anna, komm doch! Ich friere. Huhu!
Möge uns Gott verzeihn.
Aber das wissen nur Anna und ich und du.

25
Bettchen, wo fährst du denn hin??

Nun gut, fahr immer zu.

[113]
Im Kreise und auf die Reise.

Nach Afrika. Wir besuchen ein Gnu.
Gut Nacht, Anna, ich bin –

30
Müde bin ich Känguruh.