Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
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nicht seyn sollte – als den Schierling, das Eisenhütlein, Bilsenkraut, den Nachtschatten, rothen Fingerhut, Stechapfel, die Belladonna, mehrere giftige Schwämme, die Zeitlose u. m. a. besonders ist durch den Genuß der Fruchtkörner der letztern schon öfters bey Kindern Schaden geschehen. Gewaltsame und oft lebensgefährliche Verletzungen und Beschädigungen bey Zank- und Streithändeln ereignen sich, besonders unter dem Landvolk nicht selten; und gewaltsame verübte Mordthaten zählt man in dem letzten Zeitraum von 7 Jahren 4 bis 5 in der Gegend.

Der allgemeine Begräbnißort ist in einer nordöstlich außer der Stadt frey gelegenen Gegend: er ist hinlänglich geräumig, mit einer niedern Mauer umgeben und mit vielen schönen Grabstätten geziert. Die Begräbnisse sind meistens Familienweise zugetheilt, und daher größtentheils nahe auf einen Platz zusammen gehäuft, und die Leichen werden nicht, wie sie der Zeit nach kommen, beygesetzt, was an manchen Orten nicht unzweckmäßig üblich ist. Sonst, vor acht und neun Jahren noch, waren auch in der Stadt bey der Pfarrkirche, der Johanniskirche und bey den ehmaligen Klöstern größere oder kleinere Begräbnißplätze, welche aber seit der neuen Staatsveränderung alle weggeschaft worden sind; auch darf jetzt keine Leiche mehr, wie es ehedem häufig üblich war, in irgend einer Kirche beygesetzt werden. Von Lebendigbegrabenen ist kein Beyspiel aus der Stadt und Gegend bekannt.