Max von Forckenbeck †

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Max von Forckenbeck †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 421, 450
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[421]

Max von Forckenbeck.
Nach einer Original-Aufnahme des Hofphotographen J. C. Schaarwächter in Berlin.

[450] Max von Forckenbeck †. (Zu dem Bildniß S. 42l.) Der Oberbürgermeister der deutschen Reichshauptstadt Max von Forckenbeck ist am 26. Mai zu Berlin gestorben. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der in der Geschichte des preußischen Staats wie des Deutschen Reichs wiederholt eine hervorragende Rolle zu spielen berufen war, den insbesondere die Stadt Berlin dauernd als einen ihrer vornehmsten Förderer in dankbarem Gedächtniß behalten wird. Vierzehn Jahre hat er an der Spitze der ersten Stadt im Reiche gestanden, und wie unter seiner Verwaltung dieses Gemeinwesen emporblühte, wie es unter seiner sicheren Leitung alle Errungenschaften der Neuzeit sich zu eigen machte, wie sorgsam es seine Pflichten als Millionenstadt und als Sitz der Reichsgewalten erfüllte, das haben die Zeitgenossen bewundernd miterlebt. Man mag sich einen Begriff machen von der Größe der Last, welche auf den Schultern dieses Mannes ruhte, wenn man bedenkt, daß während seiner Amtsthätigkeit die Bevölkerung von Berlin sich um eine halbe Million vermehrte!

In der Politik ist er in den letzten Jahren wenig mehr hervorgetreten. Am bedeutsamsten war auf diesem Felde wohl jene schwierige und verantwortnngsvolle Aufgabe, als er in der preußischen Konfliktszeit die ablehnenden Beschlüsse der Budgetkommission gegenüber den militärischen Forderungen der Regierung zu vertreten hatte. Stets aber hat er sich als einen Mann erwiesen, der die in ehrlichem Ringen gewonnene Ueberzeugung mit mannhaftem Muthe verfocht, immer nur das eine Ziel im Auge, dem Ganzen zu dienen. Und solch ein Charakter wird stets über den Parteien stehen. So war denn auch die Theilnahme eine weitverbreitete, als der Einundsiebzigjährige so jäh aus dem Leben abberufen wurde, und sein Andenken wird in Ehren bleiben im deutschen Vaterland noch lange Zeit!