Marie mit dem Kinde nach Holbein
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4. Marie mit dem Kinde nach Holbein.
Lieblich Bild! Wem, der dich durft’ erblicken,
Glänzte wohl noch Diamant und Gold?
Nimm den Dank, den dir mein Sehnen zollt,
Und mein himmelahnendes Entzücken.
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Spricht ja doch aus deinen reinen BlickenReine Lieb’ und Muttertreu’ so hold!
Wird mir einst der süße Minnesold,
Soll sich hier mein trautes Liebchen schmücken.
Alter deutscher Liebe Hochgefühl
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Wird von tausend Herzen, tausend ZungenNoch in spät’ster Nachwelt hier besungen.
Drohten auch der schweren Kämpfe viel,
Holde Unschuld kam ans nahe Ziel;
Fromme Einfalt hat den Kranz errungen.