Mahnung
[25] MAHNUNG
Stille! Freund! Es lernt sich alles.
Wer die Scham verlernt hat, ist
Jeglichen Verbrechens fähig.
Längst begehrt mein Herz: zu sehen
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Wie im Kampf der Feige kühn wird Und wie aus dem kältesten Grauen
Jäh die Grausamkeit erwacht.
Preist nicht den Gewinn der Arbeit!
Ja: der Durst begehrt nach Säure!
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Wohl! Bedenk: Das Herz verlangt nicht Obst: es will gestohlene Früchte.
Meide Worte, die uns rühren:
Sie verführen, und im Herzen,
Das Verführung schon gekostet
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Und verspürt hat, wacht die Tücke.
Schweigt von Gott! Schweigt von der Plage!
Glaubens Reden stört die Andacht,
Stört die stille Scham des Mannes.
Schweigt von Tugend und von Sünde.
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Darum still! Und müßt ihr reden,Sprecht in leichten lockern Worten,
Die den Tänzer nicht beschweren,
Nicht des Weines Licht verdunkeln.