Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zumsteeg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Zumsteeg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 989
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Zumsteeg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 989. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zumsteeg (Version vom 03.11.2024)

[989] Zumsteeg, Johann Rudolf, Komponist, geb. 10. Jan. 1760 zu Sachsenflur im Odenwald, besuchte die Militärschule auf der Solitüde bei Stuttgart, wandte sich aber bald der Musik zu, komponierte mehrere Singspiele, Kantaten und Gesänge zu den „Räubern“ von Schiller, dessen Jugendgefährte und vertrauter Freund er war, und erwarb sich als Violoncellist bei der herzoglichen Kapelle durch seine Komposition zu Klopstocks „Frühlingsfeier“, eine Messe und mehrere Balladen und Lieder den Beifall des Hofs in dem Grade, daß er 1792 zum Kapellmeister und Direktor der Oper ernannt wurde. Er starb 27. Jan. 1802. Z. war der erste deutsche Komponist, der Balladen mit Klavierbegleitung komponierte; bekannt sind besonders seine Kompositionen: „Lenore“, „Des Pfarrers Tochter von Taubenheim“, „Die Büßende“, „Ritter Karl von Eichenhorst“, „Ritter Toggenburg“ u. a. Unter seinen Opern sind die „Geisterinsel“ und „Das Pfauenfest“ hervorzuheben. Vgl. Ambros, Joh. Rud. Z. (in „Bunte Blätter“, Leipz. 1872). – Zumsteegs Tochter Emilie, geb. 9. Dez. 1796, gest. 1. Aug. 1857 in Stuttgart, machte sich ebenfalls durch Liederkompositionen bekannt.