Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zemp“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 1001
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Zemp. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 1001. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zemp (Version vom 11.04.2024)

[1001] Zemp, Joseph, schweizer. Bundesrat, geb. 1834 zu Entlebuch (Luzern), studierte die Rechte in München und Heidelberg, wo er 1859 doktorierte, errichtete in Entlebuch ein Advokaturbüreau, das er später nach Luzern verlegte, wurde 1863 in den Großen Rat seines Heimatkantons gewählt und bekleidete anfangs der 70er Jahre die Stelle eines Amtsstatthalters in Entlebuch, die er jedoch bald aufgab, um sich wieder der Anwaltspraxis zn widmen. 1871 wurde er von seinem Kanton in den schweizerischen Ständerat, 1873 in den Nationalrat gewählt, dem er seitdem mit Unterbrechung der Jahre 1877–80 angehörte. In den eidgenössischen Räten nahm er seit Segessers Tode die Stelle eines Führers der katholisch-konservativen Rechten ein, erwarb sich aber auch die Hochachtung der Gegenparteien und wurde deshalb 1886 zum Vizepräsidenten und 1887 zum Präsidenten des Nationalrates erhoben, während sonst die radikale Mehrheit die Rechte grundsätzlich vom Vorsitz ausschloß. Nach der Demission Weltis wurde er von der vereinigten Bundesversammlung 17. Dez. 1891 in den Bundesrat gewählt, der erste konservative Katholik, dem überhaupt diese Ehre widerfahren ist. Im Bundesrat hat Z. das Post- und Eisenbahndepartement übernommen.