Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Woronin“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 993994
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Woronin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 993–994. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Woronin (Version vom 15.04.2024)

[993] Woronin, Michail Stephanowitsch, Botaniker, geb. 2. Aug. 1838 zu St. Petersburg, studierte seit 1854 daselbst Naturwissenschaften, ging 1858 behufs botanischer Studien nach Heidelberg, dann nach Freiburg i. Br., um unter de Barys Leitung seine botanische Ausbildung zu vollenden und sich eingehend mit Algen und Pilzen zu beschäftigen. Aus dem Freiburger Laboratorium stammt die erste botanische Arbeit Woronins über den Bau des Stammes von Calycanthus. 1860 studierte er in Antibes (Seealpen) unter Leitung von J. Thuret und E. Bornet die Algenformen des Mittelmeers. W. bearbeitete hier die Entwickelungsgeschichte von Acetabularia und Espera und legte die Resultate seiner Studien in einer in russischer Sprache geschriebenen Magister-Dissertation (1861) nieder. Eine beständige Professur hat W. nicht übernommen, doch hielt er 1869 und 1870 an der Petersburger Universität Vorlesungen über Mykologie sowie einige Jahre später an der Petersburger medizinischen Akademie für Frauen (Ärzte) Vorlesungen über Anatomie der Pflanzen und über Mykologie. Die Arbeiten Woronins bewegen sich vorzugsweise auf dem Gebiete der Kryptogamen, und speziell unsre Kenntnis von der Entwickelung der niedern Pilze wurde durch seine feinen und subtilen Untersuchungen mächtig gefördert. Er schrieb: „Beitrag zur Kenntnis der Chytridieen“ (mit A. de Bary, Freiburg 1864); „Über die bei der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und der gewöhnlichen Garten-Lupine (Lupinus mutabilis) auftretenden Wurzelanschwellungen“ (Petersb. 1866); „Zur Entwickelungsgeschichte des Ascobolus pulcherrimus [994] Cr. und einiger Pezizen“ (Frankf. 1866); „Zur Kenntnis der Mucorinen. I. Mucor Mucedo“ (das. 1866); „Exobasidium Vaccinii“ (Freiburg 1867); „Neuer Beitrag zur Kenntnis der Chytridieen-Entwickelungsgeschichte von Synchytrium Mercurialis“ (Leipz. 1868); „Beitrag zur Kenntnis der Vaucherien“ (das. 1869); „Sphaeria Lemaneae, Sordaria fimiseda und coprophila, Arthrobotrys oligospora“ (Frankf. 1870); „Untersuchungen über die Entwickelung des Rostpilzes (Puccinia Helianthi), welcher die Krankheit der Sonnenblume verursacht“ (Leipz. 1872); „Über zwei neue Formen von Schleimpilzen, Ceratium hydnoides und C. porioides“ (mit A. Famintzin, Petersb. 1873); „Plasmodiophora brassicae, Urheber der Kohlpflanzen-Hernie“ (Berl. 1878); „Über Botrydium granulatum“ (mit F. Rostafinski, Leipz. 1877); „Vaucheria de Baryana“ (das. 1880); „Beitrag zur Kenntnis der Ustilagineen“ (Frankf. 1882); „Über die Sclerotienkrankheit der Vaccinieen-Beeren. Entwickelungsgeschichte der diese Krankheit verursachenden Sclerotinien“ (Petersb. 1888); „Über das Taumelgetreide in Süd-Oussourien“ (das. 1890).