Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wolfgang“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 727
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Wolfgang. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 727. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wolfgang (Version vom 22.10.2021)

[727] Wolfgang, Fürst von Anhalt, eifriger Beförderer der Reformation, geb. 1. Aug. 1492 zu Köthen, Sohn des Fürsten Waldemar VI. und Margaretens von Schwarzburg, bezog schon 1500 die Universität Leipzig, übernahm 1508 die Regierung seines Landes und hatte sein Hoflager in Köthen. Auf dem Reichstag zu Augsburg (1521) lernte er Luther kennen, führte in seinem Land 1522 die Reformation ein, trat dem 1526 zu Torgau geschlossenen Bündnis der evangelischen Stände bei und war eins der hervorragendsten Glieder des Schmalkaldischen Bundes. 1544 trat er in einem Vergleich mit seinen Vettern seinen Anteil an Zerbst an diese ab und erhielt dafür ganz Bernburg. Er nahm 1547 an der Schlacht bei Mühlberg teil und ward dafür von dem Kaiser in die Reichsacht erklärt. W. hielt sich hierauf im Harz auf, wurde aber 1551 vom Kurfürsten Moritz zum Gouverneur von Magdeburg ernannt und 1552 durch den Vertrag zu Passau von der Acht befreit, worauf er die Regierung seines Landes wieder antrat. 1562 trat er seine gesamten Besitzungen an seine Vettern ab und behielt nur Koswig, zog aber 1564 von da nach Zerbst und starb 23. März 1566 daselbst unvermählt. Vgl. Krummacher, Fürst W. zu Anhalt (Dessau 1820).